Neues Patent: Googles Self Driving Car bekommt Rundum-Displays zur Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern
Das reine Fahren auf den Straßen der USA haben Googles selbstfahrende Fahrzeuge mittlerweile problemlos drauf und fahren seit Millionen Kilometern komplett unfallfrei – bzw. sind schuldlos an den bisherigen Zwischenfällen. Dies wird vor allem durch eine sehr passive Fahrweise erreicht, die jede Aktion des Gegenverkehrs prognostiziert und für jede Situation gewappnet ist. Doch genau das ist auch ein Problem, denn so kommt man im Alltag nicht in allen Situationen voran. Ein neues Google-Patent zeigt nun, wie das Fahrzeug mit seiner Umwelt kommunizieren und auch etwas agressiver agieren soll.
Spätestens wenn sich vier Fahrzeuge an einer ungeregelten Kreuzung begegnen, hat man ein Problem wenn es sich um vier passive oder vier agressive Fahrer handelt. Dann fährt entweder niemand oder alle treffen sich gleichzeitig in der Mitte der Kreuzung – und dieses Problem kann ein selbstfahrendes Auto aktuell nicht lösen. Das Problem lässt sich natürlich durch agressivere Algorithmen lösen, allerdings haben die Autos bisher keine Möglichkeit, mit ihrer Umwelt zu kommunizieren, so wie es andere Fahrer durch Handzeichen oder Gesichtsausdrücke könnten.
Jetzt hat Google ein Patent zugesprochen bekommen, dass die Kommunikation zwischen den Autos und den anderen Verkehrsteilnehmern ermöglichen soll: An allen vier Seiten befinden sich Displays, die je nach Situation verschiedene Piktogramme oder Texte anzeigen können, aus denen die anderen Teilnehmer erkennen können, was das Auto vor hat. Wenn das Auto damit beginnt anzufahren, dann werden beispielsweise auf den Türen Stopp-Schilder für den seitlichen Verkehr angezeigt. Anders herum werden an den Türen auch Schilder angezeigt, wenn man die Straße vor dem Fahrzeug sicher passieren kann.
Eine weitere Anzeige soll auch auf der Vorderseite des Fahrzeugs angebracht werden, mit denen man solche Kreuzungssituationen klären möchte. Fußgänger werden erkennen, ob das Auto gleich losfahren möchte und in der Kommunikation mit anderen Fahrzeugen erklärt jedes Fahrzeug so seine Absicht, möglicherweise als erstes über die Kreuzung zu fahren oder eben zu warten. Damit ist die Situation zwar noch immer nicht 100%ig gelöst, vor allem wenn die anderen Fahrzeuge den gleichen Plan haben, aber dieses Problem haben wir im Alltag mit menschlichen Fahrern ebenfalls – und auch diese lassen sich lösen.
Die passive Fahrweise hat dazu geführt, dass die Technologie sehr sicher ist, aber sorgt eben immer wieder auch für Probleme und ist so für den Alltag noch nicht zu gebrauchen. So wurde erst vor kurzem ein Fahrzeug wegen zu niedriger Geschwindigkeit angehalten und vor einigen Monaten hat sich ein Fahrradfahrer einen Spaß damit gemacht, das Fahrzeug durch Bewegungen im Millimeter-Bereich aus dem Konzept zu bringen.
Ich denke solche Schilder würden nicht nur zur reinen Sicherheit und Kommunikation beitragen, sondern würden auch allen anderen Verkehrsteilnehmern, insbesondere Fußgängern und Fahrradfahrern, ein Gefühl von Sicherheit geben. Und gerade das dürfte ein sehr wichtiger Punkt hin zur Akzeptanz dieser Technologie sein.
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