Bisher konnten sich Brillen oder andere Geräte im Bereich der Virtual Reality oder Augmented Reality noch nicht wirklich durchsetzen, doch die großen IT-Giganten wetteifern schon jetzt um das bahnbrechende Produkt, das diesen Technologien endlich zum Durchbruch helfen soll: Sei es nun Oculus von Facebook, HoloLens von Microsoft oder eben Google Glass bzw. das Project Aura. Doch Google hat über eine Investition noch ein weiteres Eisen im Feuer, nämlich das Start-Up Magic Leap. Dieses hat nun erstmals einen direkten Einblick in das zukünftige Produkt gegeben.
Magic Leap entwickelt seit Jahren im stillen Kämmerlein an seinem Produkt und wurde dabei allein von Google schon mit einer halben Milliarde Dollar ausgestattet – also muss das Projekt ziemlich überzeugend sein. Vor einem halben Jahr hatte sich Magic Leap erstmals an die Öffentlichkeit gewagt und hat ein spektakuläres Video der Oberfläche veröffentlicht, mit dem man die Latte extrem hoch gehangen hat. Wie weit man mit dieser Entwicklung tatsächlich schon vorangeschritten ist, zeit nun folgendes Video.
Magic Leap gibt sich auch weiterhin sehr bedeckt über das eigene Produkt und hat bisher noch immer nicht genau mitgeteilt, worum es sich dabei überhaupt handelt – aber es dürfte sich wohl sehr wahrscheinlich um eine Brille mit vielen Sonderfunktionen handeln. Obiges Video soll direkt mit einem Magic Leap-Produkt aufgenommen worden sein und den aktuellen Entwicklungsstand zeigen. In der ersten Szene ist zu sehen, dass die Software sehr gut dazu in der Lage ist, räumliche Tiefen und Objekte zu erkennen und diese in die Umgebung zu integrieren. Der Roboter versteckt sich unter dem Tisch und wird auch von der Tischkante und dem Tischbein verdeckt.
Die zweite Szene ist dann auf den ersten Blick nicht mehr ganz so spektakulär, doch auch diese hat es in sich: Obwohl sich der Nutzer um den Schreibtisch herum bewegt und seinen Kopf in keinster Weise still hält, wird die eingeblendete Animation gestochen scharf angezeigt und verharrt an ihrer Position, ohne dass diese ebenfalls zappelt oder wackelt. Laut den wenigen Aussagen, die Magic Leap sich bisher entlocken ließ, soll die Anzeige direkt auf das Auge des Nutzers projiziert werden, so dass es kein störendes Display vor dem Auge des Nutzers geben muss und dieser so auch seine Umwelt ohne einen Bildschirm wahrnehmen kann.
Anything you can do on a smartphone, you can do with Magic Leap. Where the world is your screen.
Wie das Gerät genau aussieht wollte Magic Leap nicht verraten, es soll aber sehr klein und handlich sein. Außerdem sollen sich die Träger angeblich sehr komfortabel damit fühlen, wenn sie das Gerät in der Öffentlichkeit tragen. Den gleichen Ansatz hatte auch Google bereits mit der ersten Version von Glass verfolgt, möglicherweise handelt es sich dank des prominenten Geldgebers um ein sehr ähnliches Modell. Nachdem Magic Leap mit diesem Video nun die Hosen heruntergelassen hat, macht man nun gleich die nächste vollmundige Versprechung und behauptet, dass mit Magic Leap alles möglich ist, was auch mit einem Smartphone möglich ist.
Ein Datum für die Markteinführung oder eine erste öffentliche Präsentation wollte man auch jetzt noch nicht nennen, doch die jetzige Vorstellung soll ein Hinweis darauf sein, dass man nicht mehr ganz so weit von dem ersten fertigen Produkt entfernt ist – sagt zumindest Magic Leap selbst. Wir dürfen gespannt sein, und hoffentlich kann man die damit ausgelösten großen Erwartungen auch erfüllen.