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Wettbewerbsmissbrauch durch Android: US-Behörde FTC leitet Ermittlungen gegen Google ein

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Googles mobiles Betriebssystem Android ist schon seit einigen Jahren führend und kann noch immer in vielen Ländern ein starkes Wachstum aufweisen. Doch das hat natürlich nicht nur positive Seiten für das Unternehmen, denn auch die Wettbewerbsbehörden interessieren sich bei zunehmender Dominanz für das Betriebssystem. Die US-Handelsbehörde FTC hat nun angekündigt, dass man Untersuchungen gegen Google und Android einleiten wird, da das Unternehmen angeblich die hohe Verbreitung des Betriebssystems zur Verdrängung der Konkurrenz nutzen soll.


Während sich Google in den letzten Jahren immer wieder wegen der hohen Verbreitung der Suchmaschine vor den Kartellbehörden verantworten musste, rückt in den letzten Monaten zunehmend auch das Betriebssystem Android in den Fokus der Kartellwächter. Zwar kann das Betriebssystem frei von den Herstellern installiert werden, doch um eine Google-Zertifizierung – und damit den Zugang zum Play Store – bekommen möchte, muss auch eine Reihe weiterer Google-Apps vorinstallieren. Und genau daran stoßen sich nun die Behörden.


Bild: dpa

Die US-Handelsbehörde FTC hat mitgeteilt, dass man Untersuchungen gegen Google und der zunehmenden Verbreitung von Android gestartet hat. Dem gingen Beschwerden von einigen Konkurrenz-Unternehmen voraus, die sich durch Googles vorinstallierte Angebote benachteiligt sehen – wobei aber keine Namen genannt worden sind. Da beispielsweise auf jedem zertifizierten Android-Smartphones die Google Maps vorinstalliert sind, muss sich kein Nutzer mehr eine alternative App suchen. Auch die zunehmende tiefe Integration einiger Apps in das System stoßen der Konkurrenz sauer auf und könnten auch bei der FTC für ein genaueres Hinsehen sorgen.

Auch in der EU sieht sich Google mit den gleichen Vorwürfen konfrontiert, und steht ebenfalls vor dem Start einer umfassenden Untersuchung. Zwar hat die EU noch keine offiziellen Schritte angekündigt, aber spätestens nach dieser FTC-Ankündigung könnte auch hierzulande wieder mehr Bewegung in die Sache kommen. In der EU geht es außerdem um den Vorwurf, dass Google es den Smartphone-Herstellern verbieten soll, Apps von direkten Konkurrenten auf den Smartphones vorzuinstallieren. Sollte sich dieser Vorwurf erhärten, der in den USA bisher noch nicht erwähnt wurde, könnte es zu langwierigen Verfahren auf beiden Seiten des Atlantik kommen.



Möglicherweise als Reaktion auf die Ermittlungen der Behörden hat Google bereits vor einigen Wochen die Vorschriften für die Hersteller gelockert und hat einige Apps gestrichen, die die Hersteller vorinstallieren müssen. Sowohl die Play-Services Games, Books und Newsstand sowie Google Keep und das eigene Netzwerk Google+ müssen nicht mehr auf jedem Smartphone zu finden sein. Doch die wirklich wichtigen Apps wie GMail, die Google Maps oder gar die Websuche wird Google natürlich nicht von dieser Liste streichen können.

Auf beiden Seiten laufen derzeit nur Ermittlungen und es wurden noch keine konkreten Schritte unternommen oder angekündigt, aber am Ende könnten auch die Nutzer wieder die Verlierer sein: Man denke nur an das berühmte Browserwahl-Programm in Windows aufgrund der Verknüpfung des IE und des Betriebssystem durch Microsoft vor einigen Jahren. Einen solchen Dialog möchte sicherlich niemand auf seinem Smartphone haben, und auch dutzende vorinstallierte Konkurrenz-Apps sind eher zum Nachteil des Nutzers (punkto Speicherplatz).

[futurezone]


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