Review zu Googles OnHub-Router: Noch nicht voll funktionsfähig, aber mit viel Potenzial für die Zukunft (IoT)
Vor einigen Wochen hat Google gemeinsam mit TP-Link den OnHub-Router vorgestellt, der nicht nur durch sein sehr spezielles Design auffällt sondern auch mit einigen Funktionen aufwarten kann, mit denen man sich von der Konkurrenz abheben möchte. AndroidPolice hat sich den 199 Dollar-Router nun geschnappt und einem kurzen Test unterzogen, der einerseits positiv ausgefallen ist – aber auch viele Fragen offen lässt. Denn viele der angekündigten Features sind einfach noch nicht bereit und können bisher nicht genutzt werden.
Vor wenigen Tagen haben wir schon einen Blick auf die OnHub-Software bekommen, die direkt über den Play Store auf das Smartphone geladen werden kann und dann zur Steuerung des Routers eingesetzt wird. Die App konnte bisher große Begeisterung hervorrufen, da sie eine deutlich aufgeräumtere Oberfläche hat als die Apps der Konkurrenz und viele Dinge vereinfacht und den Nutzer nicht mit dutzenden Einstellungsmöglichkeiten überfordert. Außerdem soll er durch die Priorisierung von Geräten und dem ständigen Wechsel der Frequenz für ein besseres Surf-Vergnügen sorgen.
Als Extra verfügt der Router auch noch über einen USB 3.0-Anschluss für Festplatten, einen integrierten Lautsprecher und bringt Unterstützung für Bluetooth Smart, ZigBee und auch das zukünftige Google Weave mit. Doch tatsächlich funktioniert keines dieser Features zum aktuellen Zeitpunkt. All diese Funktionen sollen durch spätere Software-Updates, die vollautomatisch und ohne Wissen des Nutzers eingespielt werden, aktiviert werden. Bis dahin tut sich beim Anschluss einer USB-Festplatte oder dem Versuch der Bluetooth-Verbindung einfach gar nichts – ob die Anschlüsse kaputt sind oder nicht, wird der Nutzer erst dann mitbekommen wenn das Updates eines Tages ausgerollt wird.
Die eigentlichen Grundfunktionen des Routers, nämlich die im Haushalt vorhandenen Geräte ins Netz zu bringen, erfüllt der Router dagegen sehr gut und soll dabei vor allem mit einer sehr hohen Reichweite und einem sehr guten Empfang im Vergleich zur Konkurrenz punkten. Ein weiterer Negativpunkt ist, dass es nur noch einen Ethernet-Port mit sich bringt und der Nutzer dann möglicherweise einen Extra Switch benötigt. Zwar verbinden sich die meisten Geräte mittlerweile kabellos, aber einige setzen eben immer noch auf eine Verbindung via Kabel.
Der Testbericht von AndroidPolice ist wirklich lesenswert und deckt die Stärken und Schwächen des Routers sehr schnell auf. Dass Google ein so halbfertiges Produkt auf den Markt wirft ist tatsächlich sehr merkwürdig, aber entspricht eben der Philosophie von Google-Produkten – allerdings galt das bisher nur für Software. Aktuell ist der Router laut vielen weiteren Testberichten noch keine 199 Dollar wert, doch mit den zukünftigen Software-Updates kann sich dies ändern – doch weder Google noch TP-Link nennen einen Zeitplan, wann der Router dann mal vollständig einsatzbereit ist.
Als Fazit ziehen viele weitere Tester, dass es sich beim OnHub-Router um viel mehr als einen einfachen Router handelt und der erste Schritt für Googles Angriff auf die Haushaltsgeräte bzw. das Internet of Things ist – denn viele Funktionen sind speziell für die Verbindung von sehr vielen Geräten und deren Kommunikation untereinander designt.
Derzeit kann der Router nur in den USA bestellt werden, so dass er möglicherweise beim Erscheinungstermin für Europa – der noch nicht genannt ist – dann auch voll einsatzbereit und rundum funktionsfähig ist.
» Testbericht bei AndroidPolice
» Google OnHub Website
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