Anfang diesen Jahres hat Google das Project Glass in der aktuellen Form eingestellt und einen Neustart verordnet: Von Anfang an hatte man kommuniziert, dass man auch weiterhin an das Produkt glaubt und es noch einmal neu konzipiert. Jetzt wurde bekannt, dass es schon vor einigen Monaten eine interne Umstrukturierung gegeben hat, in der alle Projekt mit der Ausrichtung auf Virtual Reality bzw. auch Augmented Reality gebündelt werden: Die neue Abteilung arbeitet unter dem Titel Project Aura und wird von Nest-CEO Tony Fadell geführt.
Im Laufe des Jahres wurde bekannt, dass Google Glass nun erstmal mit dem Fokus auf Business-Kunden entwickelt wird und der Einsatz am Arbeitsplatz getestet werden soll. Da es noch zu viele offene Fragen bezüglich des Datenschutzes gab und sich die Tester der Explorer-Edition vielen Anfeindungen aussetzen mussten, ist dies vielleicht auch eine sehr kluge Entscheidung. So soll das Produkt erst einmal an anderer Stelle etabliert werden und kann danach in den Consumer-Markt eingeführt werden. Doch mit der Umstrukturierung in das Project Aura könnte das ganze nun wieder eine neue Richtung bekommen.
Die Abteilung „Project Aura“ wurde bereits im Juni diesen Jahres gegründet und betreut sowohl die Entwicklung von Google Glass als auch die weiteren VR-Experimente Cardboard und Project Soli. Während Glass das bekannte Wearable entwickelt (hat), hat das Cardboard schon sehr früh die Möglichkeiten einer solchen VR-Brille gepaart mit der richtigen Software gezeigt. Das Project Soli wiederum hat eine neue Eingabemethode entwickelt, bei der keine physische Berührung per Touch mehr nötig ist, sondern Geräte mit Hand- und Fingergesten gesteuert werden. All dies könnte nun im Project Aura zusammengeführt werden.
Das Project Aura steht aktuell unter der Leitung von Tony Fadell, dem CEO von Googles Hardware-Tochter Nest. Doch Nest wird in Zukunft als eigenständiges Alphabet-Unternehmen ausgegliedert, das Project Aura soll aber definitiv unter dem Dach von Google bleiben – und wird dann wohl an einen anderen CEO übergeben. In der Abteilung soll nicht nur eine neue Version von Glass entwickelt werden, sondern diese soll sich auch um weitere Wearables kümmern – wobei derzeit noch gar nicht klar ist um welche es sich dabei handelt. Der Name „Aura“ lässt vermuten, dass es sich dabei auch in Zukunft um Geräte handeln wird, die der Nutzer am Körper trägt und mit völlig neuen Methoden steuert.
Mit dem Project Aura hat Google nun möglicherweise die längst überfällige Strukturierung der Hardware-Geschäfte abgeschlossen. Während sich Nest um die Heim-Automatisierung kümmert und Geräte für den Haushalt entwickelt, wird Aura nun den Bereich Wearables übernehmen. BusinessInsider will auch erfahren haben, dass das Team in nicht all zu ferner Zukunft gleich eine ganze Reihe von Produkten auf den Markt bringen und Google von Heute auf Morgen in eine aussichtsreiche Position im Bereich der Wearables bringen soll („Kickstart“). Ob es sich dabei um eine Kombination aus den bisherigen Projekten oder etwas völlig neues handelt, werden wir möglicherweise schon bald erfahren.