Kickstarter-Projekt: Nextbit Robin soll das erste „echte Cloud-Smartphone“ mit Android werden

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Eigentlich sollte man meinen dass es mittlerweile mehr als genug Hersteller von Android-Smartphones auf dem Markt gibt: Laut der letzten Statistik gibt es mehr als 1.300 Android-Hersteller, die sich allesamt kaum voneinander abheben und meist nur MeToo-Geräte im Angebot haben. Doch jetzt ist auf Kickstarter ein sehr interessantes Projekt aufgetaucht, das ein Smartphone auf Basis von Android entwickeln möchte, das endlich auch das Speicherplatz-Problem der Geräte lösen soll. Hinter dem Projekt stehen ehemalige Mitarbeiter von Google, Apple & HTC.


Unter den Android-Herstellern bürgert sich zur Zeit immer mehr die Unart ein, dass aktuelle Smartphones keinen SD-Slot mehr haben und mit den 16, 32 oder 64 GB internem Speicherplatz auskommen müssen. Das mag für den Durchschnittsnutzer ein Smartphone-Leben lang halten, doch Power-User können sehr schnell an die Grenzen stoßen. Zwar wird als Lösung immer der Upload in die Cloud propagiert, und von Google auch stark gefördert, doch das ist natürlich stets auch mit erheblichem Aufwand verbunden und setzt eine zeitintensive Organisation voraus. Das Nextbit Robin könnte nun die Lösung bringen.

Das Smartphone mit der Bezeichnung Robin von Hersteller Nextbit möchte alles anders machen als die Konkurrenz: Man verspricht, dass der Nutzer nie wieder ein Speicherplatzproblem haben und theoretisch „unbegrenzten Speicherplatz“ haben wird. Dazu ist das Smartphone stets mit dem Nextbit-Konto verbunden und übernimmt das Ablegen der Daten in der Cloud vollautomatisch. Sobald das Smartphone an seine Kapazitätsgrenzen stößt, werden automatisch Fotos, Apps und weitere Dateien in die Cloud hochgeladen und die großen Brocken vom Smartphone gelöscht. Doch das hätte der Nutzer natürlich auch alleine geschafft – der große Clou ist, dass die Dateien auch weiterhin zur Verfügung stehen. Dafür bietet Nextbit seinen Kunden kostenlose 100 GB Speicherplatz.

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Gelöscht Apps, die in der Cloud abgelegt sind, werden durch ein ausgegrautes Symbol im App Drawer dargestellt. Mit einem Klick wird diese dann inklusive aller gespeicherten Daten im Hintergrund wieder auf das Smartphone geladen und kann wie gewohnt genutzt werden. Genau so verhält es sich mit den gelöschten Fotos: Die Miniaturansicht verbleibt weiterhin auf dem Smartphone und so kann das Foto bei Bedarf jederzeit heruntergeladen und auch in anderen Apps verwendet werden. Das ganze geschieht vollständig im Hintergrund, so dass der Nutzer im besten Falle gar nicht mitbekommt, dass eine Datei gar nicht mehr lokal auf dem Smartphone zur Verfügung steht.

robin back

Um den Fokus auf die Cloud auch in der Hardware zu symbolisieren, ist auf der Rückseite des Smartphones ein großes Clouod-Symbol inklusive einiger LEDs zu sehen. Immer wenn das Smartphone im Hintergrund aufräumt und Sychronisierungsarbeiten vornimmt, leuchten diese LEDs auf und informieren über die Aktivität. Das ist eine nette Spielerei, die aber wohl vor allem psychologische als praktische Gründe hat. Auch ansonsten hebt sich das Smartphone mit seinem Design stark von der Masse ab, denn man versucht nichts zu verstecken: So ist der Frontlautsprecher und auch die Frontkamera sehr prominent platziert und kann dadurch möglicherweise bessere Ergebnisse liefern als die „wegdesigneten“ Komponenten anderer Hersteller.



Von der technischen Ausstattung ist das Smartphone auf dem neuesten Stand und kommt praktisch exakt mit den gleichen Daten wie das Nexus 5: Qualcomm Snapdragon 808 Prozessor, 3 Gigabyte Arbeitsspeicher, 2680 mAh Akku-Kapazität und eine 13 Megapixel-Kamera auf der Rückseite sowie eine 5 Megapixel-Kamera auf der Vorderseite. Außerdem verfügt das Smartphone über einen Fingerabdrucksensor, NFC und USB Type C. Als Grund für die Entwicklung des Smartphones haben die drei Gründer angegeben, dass man es leid war auf die anderen Hersteller zu warten und man endlich ein „echtes Cloud-Smartphone“ haben wollte – und das hat man nun auch tatsächlich geschafft.

robin photo

Die Kampagne bei Kickstarter läuft noch 29 Tage und soll in dieser Zeit 500.000 Dollar zur Finanzierung einsammeln. Die ersten 100 Unterstützer erhalten das Smartphone für 300 Dollar, die anderen für 350 Dollar und im Handel soll das Nextbit Robin später für 400 Dollar verkauft werden – was aufgrund der technischen Daten immer noch deutlich günstiger ist als bei der etablierten Konkurrenz. Unbegrenzten Speicherplatz bietet man zwar nicht, sondern lediglich die Hardware-Ausstattung + 100 GB, aber damit sollten die meisten Nutzer wohl eine ganze Weile zurecht kommen.

» Das Projekt bei Kickstarter

[AndroidPolice]




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