Google Camera 3.0: Neue App bekommt Smart Burst-Modus, Slow Motion-Funktion und Erkennung von schmutziger Kameralinse
In etwas weniger als zwei Wochen soll Android Marshmallow veröffentlicht werden und gleichzeitig dürften auch einige weitere Google-Apps in einer neuen Version erscheinen – unter anderem auch die Google Camera App. AndroidPolice hat nun Zugriff auf eine Vorabversion der App bekommen und hat sich diese einmal genauer angesehen. Neben dem bereits lange bekannten Burst Modus bringt die App auch sehr viele weitere Funktionen mit und wird auch eine veränderte Oberfläche aufweisen.
Smart Burst
Der bereits angekündigte Burst-Modus wird durch gedrückt halten des Auslöse-Buttons eine ganze Reihe von Fotos schießen und dabei automatisch das beste Foto herausfiltern. Dabei kommen eine ganze Reihe von Kriterien zum Einsatz, die wir bereits hier schon beschrieben haben und dem Nutzer dabei helfen sollen, in allen Szenen das beste Foto schießen zu können. Aus den Fotos soll nicht nur das Beste automatisch ausgewählt werden, sondern auch automatisiert GIFs erstellt werden. Dieser Modus ist allerdings nur für die Hauptkamera vorgesehen und wird laut den Hinweisen im Quellcode nicht mit der Frontkamera im Selfie-Modus funktionieren.
Creations
Der neue Creations-Modus innerhalb der Kamera erstellt aus den geschossenen Fotos automatisch Animationen, Bilder mit Effekten oder möglicherweise auch Collagen. Diese sollen vor allem aus dem Burst-Modus stammen, bei dem sehr viele Fotos entstehen und auch Bewegungen nachvollzogen werden können. Möglicherweise wird es bei den Creations aber auch eine Anbindung an die Google Photos-App geben, die ebenfalls eine solche Funktion unter dem Namen „Assistant“ oder früher Auto Awesome hat.
Verwendung der Camera2 API
Die neue Camera-App wird die Camera2 API von Android verwenden, das bedeutet dass sie einige weitere Features auf Hardware- und System-Ebene bekommen wird und einige Bugs der alten Version bereinigt. Natürlich wäre es merkwürdig wenn gerade eine Google-App diese neue API nicht verwendet, aber es hat natürlich auch einen kleinen Nachteil: Die API steht erst ab Android 5.0 Lollipop zur Verfügung, so dass nur Lollipop- und Marshmallow-Nutzer die App nutzen können. Ob Google auch eine Version für ältere Smartphones bzw. Betriebssysteme zur Verfügung stellen wird, ist noch offen.
Slow Motion
Die Google Camera bekommt in der neuesten Version nun endlich auch einen Slow Motion-Modus, der bei den meisten Apps schon Standard ist: Optional kann die Kamera nun Videos mit 120 FPS oder 240 FPS aufnehmen und diese dann wieder mit einer normalen Bildwiederholungsrate abspielen – so dass man das Gefühl hat, dass das Video in Zeitlupe abgespielt wird.
Automatic HDR+
Der mit dem Nexus 5 eingeführte HDR+ Modus kann nun auch automatisch direkt von der App aktiviert oder deaktiviert werden, so dass keine Zeit zum umschalten der Option verloren geht, wenn man einmal schnell ein Foto machen möchte. Am HDR+ Modus selbst dürfte es vorerst keine Änderungen geben.
Erkennung schmutziger Linse
Da es bei Smartphones keine Abdeckung für die Kameralinse gibt und auch die Schutzhüllen die Kamera natürlich aussparen, kann diese sehr einfach schmutzig werden – etwa durch Staub, Fingerabdrücke oder andere Dinge. Da dies dem Nutzer auf die Schnelle vielleicht gar nicht auffällt, und er sich erst hinterher über die Störung auf dem Foto ärgert und dies aufwendig entfernen muss, gibt es nun eine Warnung innerhalb der App. Die Camera-App kann den Nutzer nun davor warnen, dass die Linse schmutzig ist und er diese vorher säubern sollte.
Wenn ein Kratzer auf der Linse entdeckt wird, kann die App den Nutzer ebenfalls davor warnen – doch diese Warnung kann auch deaktiviert werden. Da sich ein Kratzer natürlich nicht entfernen lässt, ist es unnötig den Nutzer ständig darauf hinzuweisen.
Änderungen an der Oberfläche
Die Oberfläche der Google Camera ist bekanntlich sehr spartanisch und hat kaum Bedienelemente, also lässt sich hier eigentlich nicht viel verbessern. Doch die Designer haben nun auch den Wechsel zwischen dem Foto- und dem Kamera-Modus vereinfacht. Während dafür vorher noch das Menü geöffnet werden musste, lässt sich jetzt nun einfach der Kamera-Button nach links oder rechts swipen. Durch schieben nach Links wird in den Foto-Modus und nach Rechts in den Video-Modus gewechselt. Weitere Änderungen an der Oberfläche gibt es bisher nicht.
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