Wie bereits vermutet, ist vor wenigen Stunden das neue Livestream-Portal YouTube Gaming online gegangen und ist überraschenderweise auch hierzulande zugänglich. Mit der neuen Gaming-Plattform lagert YouTube seine Streams und Lets Plays aus dem Videoportal aus und sammelt diese gebündelt unter der neuen Plattform. Diese punktet dabei durch eine bessere Interaktion mit den Zusehern und eine Kategorisierung nach Spielen sowie einer besseren Promotion der einzelnen Streams.
Nachdem Google von twitch zurückgewiesen wurde und die Plattform nicht übernehmen konnte, haben sich YouTubes Designer selbst an die Arbeit gemacht und ein eigenes Portal rund um die Videoplattform herum gestrickt. Dabei hat man allerdings keine komplett neue Plattform entwickelt, denn „YouTube Gaming“ ist nur ein einfacher Aufsatz für das Videoportal, in dem auch weiterhin alle Inhalte zu finden sein werden.
Die Startseite von YouTube Gaming erschlägt den Nutzer direkt mit seiner Vielfalt: Auf der Startseite finden sich große Vorschaubilder von aktuellen und beliebten Streams, die direkt von dort gestartet werden können. Dabei setzt die Gaming-Plattform auf deutlich größere Vorschaubilder als YouTube, schafft damit aber nicht unbedingt Übersichtlichkeit. Am linken und rechten Rand finden sich dann die eigentlichen Navigationselemente, wobei die linke Seite für den eigenen Account reserviert ist und die Rechte eine Art Inhaltsverzeichnis für beliebte und aktuelle Inhalte darstellt.
Auf der linken Seite lassen sich Spiele hinzufügen, denen man folgen möchte bzw. an denen man interessiert ist. Mit einem Klick lassen sich dann alle aktuellen und aufgenommenen Streams zu diesem Spiel abrufen und direkt abspielen. Hat man noch keine Spiele hinzugefügt, werden an dieser Stelle vorgeschlagene Inhalte angezeigt. Auf der rechten Seite hingegen werden dem Nutzer neue Inhalte vorgeschlagen, und auch dort hat man die Möglichkeit ein Spiel direkt zu den Favoriten hinzuzufügen.
In der Video-Ansicht gibt es direkt zum laufenden Video auch einen Kommentar-Stream bzw. einen Chat, in dem sich alle Zuseher und auch der eigentliche Spieler untereinander austauschen können. All dies kennt man bereits von anderen Plattformen und ist nichts besonderes. Ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal fehlt der Plattform derzeit noch, aber sicherlich lassen sich die YouTube-Entwickler noch etwas einfallen.
In der Android-App von Youtube-Gaming, die jetzt ebenfalls Online ist und genutzt werden kann, findet sich übrigens auch ein kleines Easteregg, das ein angedeutetes Asteroids-Spiel direkt in die Navigation bringt: Dazu muss man einmal auf das Profil klicken, dann auf die Einstellungen und anschließend auf der About-Seite 5x auf die Versionsnummer klicken.
Insgesamt macht die Plattform für mich auf den ersten Blick einen völlig überladenen Eindruck – dem sich die Designer dringend annehmen sollten. Navigationselemente lassen sich kaum von Design-Elementen und Inhalten unterscheiden, so dass man kaum weiß wo man eigentlich hinklicken kann. Außerdem scheint die Seite gerade hoffnungslos überlastet zu sein, was insbesondere deswegen überraschend ist, weil man die YouTube-Server für die Plattform nutzt und diese dem Ansturm eigentlich gewachsen sein sollten. Leider merkt man der Plattform sehr stark an, dass es wohl ein Schnellschuss gewesen ist und dringend Online gehen musste.
Wer sich mit der neuen Plattform nicht anfreunden kann, so wie ich zum aktuellen Zeitpunkt, der kann aber auch einfach das „gaming“ in der URL entfernen und jeden Stream direkt auf YouTube aufrufen. Dort läuft der gesamte Stream deutlich flüssiger und auch die Live-Kommentare bzw. der Chat werden direkt unter dem Video dargestellt.
» YouTube Gaming
» YouTube Gaming Android
» YouTube Gaming iOS