Life Sciences: Ehemalige Google X-Abteilung entwickelt Mini-Gadget zur Blutzuckermessung
Anfang vergangenen Jahres hatte Google X eine intelligente Kontaktlinse vorgestellt, mit der sich der Blutzuckerspiegel des Trägers messen lässt. Diese wurde von der Life Sciences-Abteilung entwickelt, die nun als eigenständiges Unternehmen zur Alphabet Holding gehört und weitere Projekte in Angriff nimmt. Jetzt ist das Unternehmen eine Partnerschaft mit Dexcom eingegangen, unter der ein neues Gerät zur Messung des Blutzuckerspiegels entwickelt werden soll, das der Betroffene ständig bei sich tragen kann.
Mit der Kontaktlinse konnte Life Sciences, bzw. damals noch Google (X), schon erste Erfolge feiern und das Produkt an Novartis lizenzieren, das die Kontaktlinse schon bald auf den Markt bringen möchte. Nun bleibt Life Sciences diesem Bereich erst einmal treu und entwickelt gemeinsam mit Dexcom ein weiteres Gerät mit dieser Technologie. Damit möchte man die bisher verbreitete Methode, bei der sich der Betroffene in den Finger stechen und den Blutstropfen mit einem Plättchen in ein Gerät schieben muss, ablösen und dies durch ein sehr viel kleineres Gadget ersetzen.
Das neue Gerät soll eine permanente Messung und Auswertung der Blutzuckerwerte ermöglichen, wie dies aber genau funktionieren soll – und ob vielleicht die Kontaktlinse zu diesem Zweck mit dem Gerät kommunizieren muss – ist aktuell noch nicht bekannt. Das Gadget soll am Ende aber nicht größer ein 10 Cent-Stück sein und die gesamte nötige Technologie in sich vereinen. Dabei sind die Aufgaben in der gemeinsamen Entwicklung bereits verteilt: Dexcom wird die Komponenten und Sensoren zur Messung liefern und Life Sciences wird sein Know-How dafür nutzen, diese so weit wie möglich zu verkleinern und die Daten effizienter aufzuzeichnen.
Auch die Auswertung der Daten soll dabei von Life Sciences übernommen werden, ob man dabei aber mit dem Schwester-Unternehmen Google zusammen arbeiten oder eine eigene Infrastruktur aufbauen wird, ist ebenfalls noch nicht bekannt. Da die beiden Unternehmen ja nun rechtlich voneinander gespalten sind, wäre Life Sciences – wenn es denn Googles Infrastruktur nutzt – ein normaler Cloud Computing-Kunde und müsste entsprechende Gebühren an das Unternehmen zahlen. Doch zur weiteren Zusammenarbeit zwischen den ganzen ABC-Unternehmen hat sich keiner der Beteiligten bisher detailliert geäußert.
Für Life Sciences lohnt sich die Entwicklung dieser Technologien schon jetzt: Das Unternehmen bekommt am Anfang 35 Millionen Dollar in Aktien, beim weiteren Fortschritt des Projekts noch einmal weitere 65 Millionen Dollar in Cash oder ebenfalls in Aktien. Wenn das Gerät dann auf den Markt kommt, streicht Life Sciences außerdem zwischen 5 und 9 Prozent des Verkaufspreises ein – was bei entsprechender Verbreitung und Etablierung der Technologie eine ordentliche Summe ergeben dürfte. Und damit hat man Larry Pages Vorstellung, dass man auch mit diesen Geschäften und Bereichen sehr viel Geld verdienen kann und sich nicht mehr Quer Subventionieren muss, bereits wahr gemacht.
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