Mit Tablescape hatte Google Anfang diesen Jahres ein eigenes experimentelles Social Network für Essensfotos auf der Basis von Google+ gestartet, doch schon nach vier Monaten hatte man dieses ohne weitere Angaben von Gründen wieder geschlossen. Damals hatte man aber versprochen, dass das Thema damit noch längst nicht gegessen ist und man solche Funktionen in Zukunft möglicherweise in anderen Produkten vorfinden wird. Jetzt ist in den Google Maps eine neue Funktion aufgetaucht, die den Nutzer ebenfalls um das Hochladen von Essensfotos bittet, die dann mit allen anderen Nutzern geteilt werden.
In praktisch jedem Restaurant begegnen sie einem an jeder Ecke: Die Food-Foto-Fanatiker. Dabei handelt es sich um eine immer größer werdende Gruppe von Menschen, die keine Mahlzeit mehr zu sich nehmen kann, ohne diese vorher zu fotografieren und ins Netz zu stellen. Google-Entwickler hatten diese Nische für sich entdeckt und hatten Tablescape gestartet, ein Social Network das all diese Fotos sammeln sollte. Das Netzwerk war mit vielen speziellen Funktionen ausgestattet und konnte weitere Informationen zu dem Gericht direkt speichern. Doch dem Netzwerk war nur eine kurze Lebensdauer bescheinigt und es wurde schon im Juni wieder eingestellt.
Jetzt ist eine solche Funktion in den Grundzügen aber wieder in einem gänzlich anderen Produkt aufgetaucht: Offenbar haben sich die Entwickler dazu entschlossen, dass diese Funktion deutlich besser in die Google Maps als zu Google+ passt – und damit haben sie Recht. Einige Power-Nutzer, es ist die Rede von „Level 3 Local Guides“ die mindestens 50 Bewertungen geschrieben haben, bekommen nun einen frühzeitigen Zugriff auf diese Funktion. Diese fordert sie dazu auf, ihre Essensfotos direkt in die Maps hochzuladen und mit allen Nutzern öffentlich zu teilen.
Ausgelöst wird die Funktion durch eine Benachrichtigung auf dem Android-Smartphone: Macht der Nutzer ein Foto in einem Restaurant, einer Bar oder einem sonstigen Ort an dem ein fertiges Gericht erhältlich ist, erkennen die Maps dies im Hintergrund automatisch und bitten um den Upload. Diese Fotos werden dann neben den bereits bekannten Fotos des eigentlichen Restaurants angezeigt und sollen anderen Nutzern so einen noch besseren Eindruck vermitteln. Ob diese Fotos dann gebündelt angezeigt und anders sortiert werden, oder sich diese einfach zwischen die Ambiente-Fotos mischen, ist aktuell noch nicht bekannt.
Schon jetzt gibt es Tausende von öffentlichen Essensfotos in den Maps, die von anderen Nutzern passend zu Restaurants hochgeladen worden sind. Doch eine Trennung der beiden Kategorien wäre vielleicht tatsächlich sinnvoller und das Maps-Team dürfte das nun in Angriff genommen haben. Eine bessere Sortierung und Kategorisierung aller Fotos ist sowieso schon längst überfällig und muss nun endlich einmal umgesetzt werden. Essensfotos sind dazu ein guter Anfang, doch die Social Network-Funktionen drum herum wird es so schnell wohl nicht wieder geben.