Bericht: Warum immer mehr Kinder Google „wie Gott“ wahrnehmen
Auch wenn Google die Sprachsteuerung von Now und der Websuche immer wieder promotet und selbst im Fernsehen exzessiv bewirbt, ist es für viele Nutzer noch immer sehr befremdlich wenn sie sich mit ihrem Smartphone unterhalten bzw. diesem Fragen stellen. Doch für die Jüngsten unter uns, die mit dieser Technologie als Selbstverständlichkeit aufwachsen, sieht das natürlich ganz anders aus. Und so kommt es, dass sich die Huffington Post nun dazu hat hinreißen lassen, Google mit Gott gleich zu setzen – zumindest aus der Sicht eines Kindes. Und vielleicht hat sie damit gar nicht ganz so unrecht…
Selbst die kleinsten Kinder können heute schon unglaublich gut mit einem Tablet oder Smartphone umgehen und sich stundenlang damit beschäftigen. Ob man das nun aus pädagogischer Sicht Gut oder Schlecht finden soll sei mal dahin gestellt, aber die Kinder kleben einfach an diesen Geräten und den Spielen. Irgendwann entdecken sie dann auch unweigerlich die Sprachsuche von Google, die auf viele Fragen eine direkte Antwort hat. Egal was die Kinder die Suchmaschine fragen, so lange es sich um Fakten handelt kann diese meist kurz und knackig eine Antwort geben.
Dadurch verwandelt sich das Tablet dann plötzlich vom Spielgerät zu einem Spielgefährten, der alle Fragen beantworten kann und das tut, was das Kind möchte. In diesem Punkt trägt das Gerät, und in dem Falle dann auch Google, zur Bildung des Kindes bei – was für sich genommen natürlich eine sehr gute Sache ist. Doch was ist, wenn das allwissende Gerät dem Kind plötzlich eine andere Antwort gibt als die Eltern? Wem wird das Kind vertrauen? Es wird schlussendlich wohl eher dem Tablet vertrauen, da dieses vielleicht sogar noch mehr Fragen beantworten kann als die Eltern, und auch immer zur Verfügung steht.
Ein Artikel der Huffington Post lehnt sich nun aber soweit aus dem Fenster, dass man behauptet dass die Kinder das Tablet bzw. Google gar als Gott wahrnehmen. Wahrscheinlich haben sie noch gar keine eigene Vorstellung davon was oder wer Gott überhaupt ist – und ob sie überhaupt daran glauben möchten. Doch durch die ständige Verfügbarkeit, und der Tatsache dass Google nie von den endlosen Fragen des Kindes genervt ist, wird es vielleicht als Bester Freund und sogar als Bezugsperson wahrgenommen werden. Laut dem Redakteur laufen wir dadurch Gefahr, dass wir eine Generation heranziehen die vollkommen von Google abhängig ist und nur deren Aussagen vertraut. Aber seien wir mal ehrlich, sind wir „Älteren“ nicht teilweise schon genau so?
Kinder werden die Aussagen ihrer Eltern mithilfe von Google überprüfen – unter Umständen vertrauen sie Google noch mehr als den Erwachsenen aus ihrem Umfeld.
Natürlich lässt sich dieses Beispiel auch auf andere Assistenten wie Siri übertragen, aber Google gilt eben gerne als Musterbeispiel. Auch wenn der ganze Artikel völlig überspitzt ist, ist er doch sehr lesenswert und regt vielleicht zum Nachdenken darüber an, ob wir die Kinder tatsächlich von Tablets und Smartphones großziehen lassen wollen. Aber auch Google selbst hat Kinder schon längere Zeit als Zielgruppe forciert und plant sogar genau in diese Richtung: Ein vor wenigen Monaten aufgetauchtes Patent zeigt den Plan, Interaktive Plüschtiere zu produzieren die dann tatsächlich als Bester Freund für das Kind fungieren.
Da ich beruflich sehr viel mit Kindern in Berührung komme, kann ich persönlich bestätigen, dass heute schon die kleinsten kaum von ihren Tablets zu trennen sind und diese auch allen anderen Personen und Beschäftigsmöglichkeiten vorziehen. Wenn diese dann auch noch Fragen beantworten und die Bildung des Kindes übernehmen, laufen wir tatsächlich Gefahr dass die Heranwachsenden zu abhängig werden. Aber das ist eher ein Problem der Eltern und dessen Erziehungsmethoden, als von Google & Co…
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Bei der Huffington Post kann auch jeder Schmalspurphilosoph seine pseudogeistreichen Texte veröffentlichen. Muss man alles nicht so ernst nehmen.
DANKE!
Und interaktive Plüschtiere gibt es schon ewig, den Furby beispielsweise (Kleine Anekdote: Als ich einen Furby bekommen habe, hat mein 8 Jahre jüngerer Bruder ein bisschen gespielt – Dann habe ich die Batterien eingelegt und mein Bruder hat fast einen Nervenzusammenbruch bekommen, weil das „Kuschtier“ ja „lebt :-D)
Ich glaube man sollte die Kirche im Dorf lassen. Früher klebten die Kinder vor dem TV, jetzt halt an den Tablets. Und Google oder Siri wissen eben auch nicht alles bzw. liefern nur sehr beschränkt antworten. Für philosophisch-anmutende Kinderfragen reicht die Technologie dann doch noch nicht….
Am Wochenende hatten wir erst den Fall das bei Bekannten Abends zum Spass für jeden Mist die Google Sprachsuche genommen wird. Mehr als Spielerei wird das langfristig eh nicht sein glaube ich.