Rekordumsatz: YouTube & Mobile Websuche als Wachstumstreiber + so investiert Google das Budget
Heute morgen konnte Google sehr gute Quartalszahlen verkünden und die Anleger durch einen stark gestiegenen Umsatz und einen weit über den Erwartungen gewachsenen Ertrag erfreuen. Der Löwenanteil (mehr als 90 Prozent) der Einnahmen kommt noch immer aus dem Werbegeschäft, wobei dieser Anteil sogar wieder leicht gestiegen ist. Ein großer Wachstumstreiber ist dabei vor allem YouTube und die mobile Websuche. Im Rahmen der Quartalszahlen hat das Unternehmen einige Zahlen und Details rund um die beiden Angebote bekannt gegeben.
Mit einem Umsatz von 17,7 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 3,93 Milliarden Dollar hat Google ein sehr ordentliches zweites Quartal hingelegt und bewiesen, dass die derzeitigen Entwicklungen in die richtige Richtung gehen. Insbesondere die stark zunehmende mobile Nutzung hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren vor große Probleme gestellt, da auf den Smartphone-Displays deutlich weniger Werbefläche zur Verfügung steht. Doch so langsam scheint man den Turnaround zu schaffen und auch im immer stärker wachsenden Markt ordentliche Gewinne zu erzielen.
YouTube
Anfang des vergangenen Jahres hat die bisherige Werbechefin Susan Wojcicki die Leitung von YouTube übernommen und wollte die Videoplattform endlich auf sichere finanzielle Beine stellen – denn bis dahin war das Portal alles andere als Profitabel, trotz Milliardenumsätzen. Um dies zu erreichen konnte man aber natürlich nicht nur die Anzahl der Werbeflächen erhöhen, sondern einfach die Nutzer besser an sich binden – und das mit großem Erfolg. Mittlerweile befinden sich Nutzer pro Sitzung etwa 40 Minuten auf der Videoplattform – ein Wachstum von ganzen 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Auch als Startseite scheint YouTube seinen Nutzern mittlerweile sehr gut zu gefallen: Innerhalb von einem Jahr sei die Anzahl der Nutzer, die YouTube als Startseite nutzen, auf das dreifache angestiegen. Die Anzahl der Werbetreibenden ist auf YouTube ebenfalls um 40 Prozent gestiegen, wobei die Unternehmen auch noch 60 Prozent mehr für diese Anzeigen ausgeben. Ob die Plattform jetzt aber profitabel arbeitet oder nicht, blieb man in den Aussendungen weiterhin schuldig. Auf jeden Fall scheint sich die Plattform aber in die richtige Richtung zu bewegen.
Mobile Websuche
Die mobile Websuche ist sowohl auf Android-Smartphones als auch auf dem iPhone omnipräsent und sollte daher eigentlich keine Probleme bereiten, doch bisher war hier vor allem die fehlende Möglichkeit zur Monetarisierung ein riesiger Knackpunkt. Ob die Umsätze in diesem Bereich mittlerweile gestiegen sind wurde zwar nicht bekannt gegeben, dafür hat man stolz verkündet dass die Umsätze auf dem Desktop stabil geblieben sind – und das obwohl dieser mittlerweile in vielen Ländern in den Hintergrund gerückt ist. In zehn Ländern wird die mobile Websuche mittlerweile häufiger verwendet als die Desktop-Suche, darunter auch USA & Japan.
Die mobile Suche zeichnet sich vor allem durch eine tiefere Integration von Drittanbietern aus, die in den letzten Monaten stark forciert wurde und mittlerweile ebenfalls schon sehr präsent ist: Nach eigenen Angaben verfügt Google mittlerweile über einen Index von 50 Milliarden Links, die allein auf interne Ziele innerhalb von Apps zeigen. Bei jeder vierten mobilen Suchanfrage finden sich mittlerweile solche Deep Links zu auf dem Smartphone installierten Apps.
Investitionen
Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Google die Kostenbremse angezogen hat und Ausgaben nun strenger überwacht werden sollen. Die neue Finanzchefin Ruth Porat hat nun einen kleinen Einblick darin gegeben wie Google das Budget plant: Es gilt die 70-20-10 Regel. 70 Prozent des Budgets werden in die Kernbereiche gepumpt, 20 Prozent gehen in damit verbundene Angebote und nur 10 Prozent gehen in experimentelle Bereiche. Natürlich gibt es hier auch ständige Verschiebungen, denn auch die beiden wichtigen Plattformen Chrome und Android befanden sich einmal in der 20-Prozent-Phase – wo sie heute definitiv nicht mehr sind.
Auf die Barreserven von fast 70 Milliarden Dollar, auf denen das Unternehmen mittlerweile sitzt, werden die Anleger aber wohl auch in Zukunft nicht zugreifen können. Porat hat in blumigen Worten beschrieben, dass Google keine Auszahlung einer Dividende plant – und dies auch in Zukunft sehr unwahrscheinlich ist. Dennoch bauen die Investoren natürlich Druck auf, dass dieses Geld nicht nur ungenutzt auf dem Konto liegen sondern für wichtige Investitionen genutzt werden sollte.
[heise]
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Google hat seine Strategien sehr gut durchdacht. Alles was angefangen wird endet mit unglaublich hohem Profit fürs Unternehmen, ganz einfach weil Google Sachen Entwickelt die wir als Menschen von heute auch wirklich brauchen. Viktor von MYH
Das sehe ich anders. Die haben einfach Glück mit der Werbung. Das ist alles. Google+ will keiner , Die gefühlten 8653 Service wie Google Reader, iGoogle, Buzz, Wave, Glass, Lively, Orkut, Sidewiki, Knol, Labs und und und und und und die sie eingestellt haben zeigt deutlich, dass sie nicht nur sachen entwicklen, die wir menschen von heute einfach brauchen. Google ist ein Unternehmen, wo die linke Hand nicht weiss, was die Rechte macht und kommt bisher damit durch. Verstehe mich nicht falsch. Ich mag Google (in der Zwischenzeit wieder) aber es schadet nicht, die Rosa Brille ab zu nehmen und es etwas nüchterner zu betrachten. Schau dich alleine schon mal im Google Play Store unter Google so um. Die haben Apps für services die keine sau kennt und die wurden zuletzt 2013 oder so aktualisiert aber immer noch im Store zu haben. Da herrscht Chaos sondergleichen, aber es funktioniert irgendwie „noch“
Die Quartalszahlen beweisen einmal mehr, das Google’s Geschäftsmodell erfolgreich ist. Zum anderen hat Google nie ein massives Kostenproblem gehabt, auch unter dem ehemaligen
CFO Patrick Pichette nicht. Und das ein Unternehmen auf die Kosten schaut, ist ein ganz normaler Vorgang und nichts weltbewegendes.
Zum letzten Abschnitt: Investoren haben keinen Rechtsanspruch auf eine Dividende. Google macht das schon genau richtig so mit dem Liquiditätsmanagement.