Material Design: 40% aller neuen Android-Apps setzen bereits auf Googles Design-Richtlinien
Vor etwas mehr als einem Jahr, im Juni 2014, hat Google das Material Design angekündigt, und hat sich dabei große Ziele gesetzt: Man wollte eine einheitliche Design-Richtlinie für Android-Apps und für das Web schaffen, die mit einfachen Grundlagen den Nutzern den Einstieg erleichtern sollen. Außerdem soll das Design auch dafür sorgen, dass sich Apps nicht mehr oder nur wenig von den dazugehörigen Webseiten unterscheiden. Nach einem Jahr ist es nun Zeit, einmal Bilanz über den Erfolg zu ziehen.
Sieht man mal von den einfachen UI-Richtlinien der Desktop-Betriebssysteme ab, gab es in der Vergangenheit eigentlich niemals eine geräteübergreifende Design-Richtlinie die sich tatsächlich durchsetzen konnte – doch mit dem Material Design hat Google wohl einen Nerv getroffen. Googles Designer haben über lange Zeit daran gearbeitet, eine gemeinsame Designsprache für Smartphone-Apps, Tablet-Apps und auch den Desktop zu finden, die sich sehr leicht adaptieren lässt und für alle nur erdenklichen Apps umgesetzt werden kann. Und das ist ihnen durchaus gelungen.
Ende Mai waren bereits 200.000 Apps im Material Design gehalten, wobei hierunter vor allem auch sehr viele Apps mit einer großen Nutzerbasis zählen – so dass viele Nutzer möglicherweise fast nur noch Apps mit dieser Oberfläche nutzen. Seit dem Start von Android Lollipop, mit dem das Design großflächig eingeführt wurde, besitzen 40% aller neu in den Play Store eingestellten Apps das neue Design – und das obwohl hier auch Spiele mit eingerechnet sind, die sich natürlich kaum an dieses Design anpassen lassen.
Doch mit diesem Erfolg hatten Googles Designer selbst gar nicht so schnell gerechnet: Laut dem federführenden Designer, sei man damals gar nicht so sicher gewesen ob die Vorgaben gut von den Entwicklern und den Nutzern aufgenommen werden. Doch das Feedback sei zu großen Teilen positiv ausgefallen und die Anzahl der Adaptionen in der doch relativ kurzen Zeit zeigt eindeutig, dass das Design nicht nur übersichtlich aussieht, sondern auch von den Nutzern gut angenommen wird. Die Verbreitung im Web hingegen ist dabei noch längst nicht so groß, selbst Googles eigene Apps haben das Design noch nicht vollständig adaptiert – und das, obwohl sie wohl einige Vorlaufzeit gehabt haben dürfen.
Wer mehr Informationen über das Material Design benötigt und sich die Spezifikationen genau ansehen möchte, findet diese auf dieser offiziellen Google-Seite. Hier sind die einzelnen Richtlinien nach Kategorien sortiert und mit einer Reihe von Beispielen bebildert, die den Vorteil dieser Methode zeigen. Bei der derzeitigen Erfolgskurve dürfte es jedenfalls nicht mehr lange dauern, bis wir die Hamburger-Menüs, Karten und die Floating Buttons in nahezu allen Apps sehen. Das Design ist im Übrigen nicht in Stein gemeißelt, und ab und an nimmt Google auch Veränderungen vor, so wie zuletzt die Einführung von Splash Screens.
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