Eddystone: Google kündigt offenes Format für BLE-Beacons an
Nachdem Google erst gestern die neue Nearby-API vorgestellt hat, folgt nun ein weiterer Schritt in eine ähnliche Richtung: Unter der Bezeichnung Eddystone hat man ein neues Beacon-Format auf Basis von Bluetooth Low Energy vorgestellt. Das Format ist komplett offen und kann von jedem Hardware-Hersteller und jeder App frei genutzt werden. Im Gegensatz zu Apples iBeacons, die auf einem geschlossenen System basieren und nur von iPhones gelesen werden können, kann Googles Version auch noch weitere Daten übertragen.
Beacons sind in Europa zwar noch nicht ganz so weit verbreitet, haben aber in Zukunft ein riesiges Potenzial: Die kleinen Geräte werden direkt in einem Geschäft, in einer Abteilung oder auch an einer Bushaltestelle platziert und können von dort Kontakt mit Smartphones aufnehmen und Informationen übermitteln. So können Kunden durch Einkaufszentren gelotst werden, den Busfahrplan auf das Smartphone geschickt bekommen oder auch einfach nur aktuelle Angebote oder Gutscheine von Geschäften direkt auf das Smartphone geliefert bekommen.
Googles Beacon-Version nennt sich Eddystone und ist ein offenes Format, das jedes Unternehmen frei nutzen kann. Diese Version kann einerseits Datenpakete übertragen, in denen strukturierte Informationen untergebracht werden können, die dann wiederum von speziellen Apps auf dem Smartphone ausgelesen werden können. Doch die Technologie soll auch ohne spezielle App nutzbar sein, so möchte Google eine größtmögliche Kompatibilität sicher stellen. Als Ersatz kann der Beacon auch eine URL senden, die dann auf dem Smartphone aufgerufen wird und mehr Informationen oder eine aufbereitete Version der Daten enthält.
Eddystone ist ab sofort verfügbar und wird schon jetzt von sechs großen Herstellern unterstützt, in Zukunft dürften auch noch weitere folgen. Durch die Verwendung von Bluetooth Low Energy haben die Beacons eine Akku-Laufzeit von mehreren Jahren, so dass sie äußerst wartungsfrei nutzbar sind. Durch den offenen Standard möchte Google schnell die Verbreitung solcher Beacons fördern, da man offenbar noch sehr viel damit vor hat. In einigen Testregionen in den USA etwa können auch die Google Maps solche Beacons lesen und den Nutzer über aktuelle Busfahrzeiten informieren.
Zusammen mit der gerade erst vorgestellten Nearby API, die ebenfalls auch für solche Geräte gedacht ist und nicht nur auf Smartphones beschränkt ist, soll auch zur Herstellung der Verbindung zum Einsatz kommen. Und so haben Google und Apple ein weiteres Feld gefunden, in dem sie gegeneinander und nicht miteinander arbeiten. Für Geschäfte wird dies, wenn sich beide Standards langfristig halten, darauf hinaus laufen dass sie mindestens zwei Beacons in ihren Räumlichkeiten installieren müssen.
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