Mit der zunehmenden Verbreitung von Drohnen im privaten Bereich häufen sich auch die Meldungen von Unfällen mit den kleinen Fluggeräten. Schon jetzt gibt es viele Berichte über Zwischenfälle mit Drohnen die mit anderen Objekten oder Menschen zusammen stoßen – und in Zukunft stehen wir hier vor einem großen Problem. Jetzt möchte Google gemeinsam mit der NASA und vielen anderen Unternehmen ein Flugkontrollsystem entwickeln, dass die Flugbahnen der Drohnen koordiniert und so in Zukunft Unfälle verhindern soll.
Ein Großteil der Drohnen wird derzeit noch zum Spaß von Privatnutzern eingesetzt, doch schon bald könnten diese auch von großen Unternehmen zur Paketzustellung eingesetzt werden – und spätestens dann wird es am Himmel sehr voll werden. Selbst wenn man die Drohnen mit Kollisionskontrollen ausstattet dass einen Zusammenstoß verhindern soll, wird man hier langfristig nicht um eine Koordination aller Drohnen herum kommen – denn sonst fliegen diese kreuz und quer und sind nur noch am Ausweichen und nicht mehr unterwegs auf ihrer eigentlichen Route.
Googles Produktmanager für das Project Wing, das Team dass die Google-Drohnen entwickelt, hat nun einen Ausblick auf die zukünftige Art der Koordination gegeben: Derzeit arbeiten mehr als 14 Unternehmen an einem eigenen System, mit dem sie ihre eigene Flotte koordinieren. Diese Daten werden dann an die NASA weiter gegeben, das die Gesamtkontrolle übernehmen soll – woraufhin diese dann wieder Rückmeldungen über die Flugbahnen der anderen Unternehmen gibt. Dabei sieht es Projektleiter Dave Vos gar als Notwendigkeit an, dass jedes Unternehmen ein eigenes System entwickelt – geht darauf aber nicht näher ein.
Natürlich kommt nun die Streitfrage auf, mit welchem Recht die NASA die Kontrolle über die Flugbahnen der Drohnen übernimmt und ob dies nur im amerikanischen Luftraum gilt. Wer überwacht das ganze in Europa, und was passiert wenn eine Drohne die Landesgrenzen überschreitet? In diesem Bereich muss es noch sehr viele Überlegungen geben und es muss ein einheitliches System geschaffen werden – ähnlich wie die Flugverkehrskontrolle für Verkehrsflugzeuge. Da die Drohnen im Großteil aller Fälle auch autonom fliegen, ist natürlich auch die Frage welche Organisation hier das Steuer in die Hand nehmen soll.
Natürlich müssen Drohnen aber nicht nur unter sich selbst koordiniert werden. Wenn sie sich in der Nähe eines Flughafens befinden muss die Flugbahn natürlich auch mit Flugzeugen abgeglichen werden. Auch Verkehrs- und Rettungs-Hubschrauber könnten jederzeit die Wege der Drohnen kreuzen. In Großstädten stellen natürlich auch Hochhäuser ein Problem für die punktgenaue Zustellung dar. Wir dürfen gespannt sein wie die gesamte Koordination in Zukunft ablaufen wird, aber es schon einmal gut zu wissen dass die Unternehmen (endlich) auch über dieses zukünftige Problem nachdenken.
[golem]