Warum andere Unternehmen in Schwierigkeiten geraten: Eric Schmidt verteidigt Googles Moonshot-Projekte
Wenn Googles Vorstandsvorsitzender Eric Schmidt vor ein Mikrofon tritt, dann werden sehr oft klare und teilweise auch provokante Worte gesprochen. So hat er erst vor wenigen Tagen die Self Driving Cars vor die menschlichen Fahrer gestellt und einen weiten Blick in die Zukunft gewagt. Jetzt hat er sich zu dem Thema geäußert, warum andere Unternehmen in Schwierigkeiten geraten oder Pleite gehen und warum Google dies (wahrscheinlich) nicht passieren wird.
Auf dem vor wenigen Tagen stattgefundenen Aktionärstreffen von Google hat sich Eric Schmidt für die bekannten Moonshot-Projekte und deren dahinter stehende Philosophie stark gemacht. Diese seien das Geheimnis dahinter, dass das Unternehmen auch in Zukunft relevant sein wird: Man darf neuen Märkten nicht hinterher laufen, sondern müsse diese selbst schaffen und ein Vorreiter sein. Genau diese Ziele verfolgt Google auch mit diesen Projekten, die zu großen Teilen aus dem Google X-Labor stammen.
Viele andere Unternehmen würden sich auf vergangenen Erfolgen ausruhen und sich nur auf ein Produkt konzentrieren – was langfristig dazu führt dass sie von der (neuen) Konkurrenz überholt werden. Diesem Schicksal möchte sich Google nicht hingeben, und konzentriert sich daher auf viele weitere Bereiche die in der Zukunft sehr wichtig werden könnten. „Revolution statt Evolution“ ist dabei das Motto. Viele der Projekte sind auch tatsächlich sehr ambitioniert, haben aber über Jahre nur viel Geld gekostet und keinen Cent eingebracht – dennoch wird Google diesen Weg auch weiterhin gehen.
Most companies ultimately fail because they do one thing very well but they don’t think of the next thing, they don’t broaden their mission, they don’t challenge themselves, they don’t continually build on that platform in one way or another.
They become incrementalists. And Google is very committed to not doing that. We understand the technological change is essentially revolutionary, not evolutionary.
Natürlich muss Schmidt die Strategie des Unternehmens verteidigen, da gerade auch die Aktionäre kein Fan von diesem Geschäftsmodell sind. Diese möchten bekanntlich nur den schnellen Dollar und sehen langfristige Investitionen nur als teuren durchlaufenden Posten. Aber um die Anleger zu beruhigen, hat Schmidt noch schnell die Information hinterher geschoben dass man den überwiegenden Anteil der Forschungsgelder für die Kernprodukte Websuche, Webdienste und Online-Werbung ausgibt. Denn dies sind die heutigen Geldbringer, und nur diese interessieren die Aktionäre.
Das Problem bei Googles Moonshot-Projekten ist immer, dass diese sehr ambitioniert sind und auch auf etwas längere Sicht kaum die Aussicht haben Geld einzubringen. Zwar mögen viele Projekte schnelle Fortschritte machen, aber wie man die hohen Investitionen am Ende wieder reinholen möchte scheint nicht einmal Ansatzweise zu den Planungen des Unternehmens zu gehören. Diesen Weg geht man aber auch seit jeher schon bei den Webdiensten: Diese werden erst angeboten, verbessert, perfektioniert und etabliert und erst in einem späteren Schritt überlegt man sich, wie man damit Geld verdienen möchte. Für uns Nutzer und für die Wissenschaft eine sehr gute Strategie, Anleger hingegen können davon nur sehr schwer überzeugt werden.
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Genau das ist das Problem mit geldgeilen Aktionären. Denen sollte man mal Wasser, Strom und Internet abstellen mit der Begründung „zu wenig Rendite“… Fraglich, ob die das dann noch lustig finden oder nachvollziehen können.
Google steht seit langem für Innovation … Unternehmen wie z.B. Blackwater eher für spielsüchtige Zocker…
Weiter so Google…
Ich finde Googles Philosophie in diesem Punkt sehr gut. Eben nicht nur auf den sog. „Shareholder Value“ zu achten, sondern eben auch Grundlagenforschung zu betreiben, die vielleicht Jahre oder gar Jahrzehnte kein Geld bringt, die aber früher oder später sinnvolle Fortschritte bringen.