Project Ara: Google zeigt funktionierenden Prototyp des modularen Smartphones
Vergleichsweise lange haben wir nichts mehr von Googles modularem Smartphone Project Ara gehört, und das obwohl es zu Anfang des Jahres noch hieß, dass die ersten Geräte schon im 2. Halbjahr 2015 auf den Markt kommen sollen. Am Rande der Google I/O wurde dann aber doch noch ein aktueller Prototyp gezeigt, und dieser beweist alles was man in der Vergangenheit versprochen hat.
Das Project Ara ist sehr ambitioniert, aber dennoch nur eine logische Entwicklung: Da sich nicht alle Komponenten technologisch gleich schnell weiter entwickeln, ist es nicht unbedingt notwendig sich ständig ein neues Smartphone zu kaufen nur weil das Display eine höhere Auflösung hat. Ara macht es möglich, dass die einzelnen Komponenten wie bei einem PC einfach ausgetauscht und beliebig miteinander kombiniert werden können.
https://www.youtube.com/watch?v=8mhjngbsXQ0
Das Video zeigt sehr eindrucksvoll, wie einfach die Module eingeschoben und gewechselt werden können. Dies geht ohne große Mühe, aber dennoch halten diese bombenfest und sollen im Alltag nicht versehentlich abgelöst werden können. Bei der Kamera hat man auch gleich ein weiteres Versprechen eingelöst, nämlich dass die Komponenten während des laufenden Betriebs ausgetauscht werden können. Da dies nur für die Kamera vorgeführt wurde, nicht einmal der Neustart der App war erforderlich, ist schwer zu sagen ob dies auch mit allen anderen Teilen funktioniert. Versprochen wurde, dass selbst der Akku – wenn man schnell genug ist – im laufenden Betrieb getauscht werden kann.
Zu Anfang des Jahres hatte Google die ersten Spezifikationen zu den Ara-Smartphones genannt: Der Nutzer muss theoretisch nur das Grundgerüst kaufen, das es in drei Größen zu kaufen geben soll. Die Größe des Smartphones sollte dabei wohl überlegt sein, denn natürlich können nur so viele Module eingeschoben werden wie sich auch Platz in dem Skelett befindet. Wer also unbedingt einen zweiten Akku integrieren möchte, muss dann wohl oder Übel auf die Kamera oder ein anderes nicht unbedingt wichtiges Teil verzichten. Die Wahl bleibt ganz bei dem Nutzer.
Ein genaueres Erscheinungsdatum für Ara hat man auch auf der I/O noch nicht genannt, es dürfte aber sicherlich bei der zweiten Jahreshälfte 2015 bleiben. Da die Komponenten von vielen verschiedenen Zulieferern produziert werden und diese auch einzeln verkauft werden sollen, muss Google natürlich auch deren Fortschritt abwarten um pünktlich zum Marktstart mit einem ausreichend großen Angebot aufzuwarten. Ob man damit dann tatsächlich einen neuen Standard schafft und modulare Smartphones in wenigen Jahren die Regel sind, wird wohl der Erfolg von Ara mit entscheiden. Wünschenswert wäre es.
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