Material Design Richtlinien: Google setzt jetzt zunehmend auf Splash Screens bei den eigenen Android-Apps

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Splash Screens sind vor allem von Desktop PCs bzw. deren Anwendungen bekannt und waren auf dem Smartphone bisher eher eine Seltenheit – da sie in den meisten Fällen einfach nicht gebraucht worden sind. Auch Google hatte sich lange Jahre gegen Splash Screens gewehrt und hat auch den App-Entwicklern nahegelegt, dass man diese doch bitte nicht nutzen soll. Doch wer in den letzten Tagen die Google-Apps unter Android geöffnet hat, dem wird es aufgefallen sein: Überall kommen die Platzhalter nun zum Einsatz.


Splash Screens sind eigentlich eine recht praktische Erfindung: Sie werden direkt nach dem Start einer Anwendung angezeigt und werden so lange eingeblendet bis das Programm im Hintergrund fertig geladen ist. Dadurch soll dem Nutzer einerseits die Wartezeit kürzer vorkommen, da er ja sieht dass sich im Hintergrund etwas tut, und natürlich hat man so die Möglichkeit das eigene Logo oder Produkt noch einmal groß und breit vor den Augen des Anwenders einzublenden. Doch auf dem Smartphone waren diese bisher nur sehr ungerne gesehen – bis jetzt.

splash screens

Google hatte selbst nie Splash Screens unter Android verwendet und hat auch den App-Entwicklern dazu geraten, diese nicht in die Apps einzubauen. Doch einige Apps benötigen nun einmal eine gewisse Ladezeit, etwa weil sie viel Content nachladen müssen oder diese eben erst einmal verarbeitet werden müssen. Auch viele Google-Apps sind nicht direkt nach dem Öffnen vollständig nutzbar und benötigen 1-2 Sekunden. Da dies nur wenig Nutzerfreundlich ist, und es diesem so um so mehr auffällt dass die App eine lange Ladezeit benötigt, hat man sich nun entschieden doch auf Splash Screens zu setzen.

Die Updates für die Google Apps in den letzten Tagen haben diese Ladebildschirme nun direkt mitgebracht: Google Maps, Google Docs, YouTube und auch Play Music verfügen nun über diese Grafiken – also genau die Apps, die ohnehin eine lange Zeit zum Laden benötigen. In den neuen Material Design-Richtlinien wird nun auch den externen App-Entwicklern nahe gelegt, dass diese ebenfalls auf solche Grafiken setzen sollten um die Ladezeit zu überbrücken – also ein völliger Sinneswandel. Dort werden diese als „Branded Launch Screens“ bezeichnet.

Branded launch screens are a good way to portray a brand while the app is loading. Take advantage of the loading time to display your logo or other elements that improve brand recognition. Avoid using text on this screen except your logo and, if applicable, a tagline.
 
These are the most seamless launch transition –appropriate for both app launches and in-app activity transitions.



Bisher hatte Google vor allem darauf gesetzt, die Ladezeiten mit Animationen zu überbrücken, doch diese dauern eben weniger als 1 Sekunde und sind daher für längere Wartezeiten nicht mehr geeignet. Doch diese sollen nicht als zusätzliche Werbefläche genutzt werden, sondern sollen lediglich das Logo der App und des Unternehmens anzeigen – auch weitere Texte sind nicht empfohlen. So dass der Nutzer direkt erkennen kann, dass es sich hierbei um einen Splash Screen und nicht um die App handelt. Bleibt nur zu hoffen, dass diese nicht zum Standard werden und auch nur an den Stellen angezeigt werden, wo sie tatsächlich benötigt werden.

» Material Design Richtlinien: Launch Screens

[9to5Google]




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