Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen auf unbeschrankten Bahnübergängen, die sehr oft auch tödliche Folgen haben. Es gibt zwei Hauptgründe für diese Unfälle: Viele der verunfallten haben vielleicht gar nicht mitbekommen dass sich ein Bahnsteig vor ihnen befindet und sie diesen gleich überqueren werden. Bei den anderen handelt es sich um Selbstüberschätzung, die oftmals auch mit schlechtem Ausgang endet. Jetzt hat Google angekündigt, dass man schon bald in den Maps vor diesen Bahnübergängen warnen wird.
Das Problem besteht weltweit, und könnte eigentlich durch die Installation von Schrankenanlagen gelöst werden, aber erst einmal geht man einen anderen Weg und möchte die Fahrer nun davor warnen. Aktuell spricht Google von dem neuen Feature nur in Verbindung mit der US-Eisenbahn, daher ist nicht ganz klar ob es diese Funktion vielleicht auch schon bald in Deutschland geben wird.
Nähert man sich einem unbeschrankten Bahnsteig, soll die Maps-App den Fahrer, wenn er die App als Navigation genutzt, sowohl visuell als auch per Sprachausgabe vor der voraus liegenden Gefahr warnen. Dadurch sollen einerseits die Fahrer erreicht werden die den Bahnübergang gar nicht wahrgenommen haben, und auch die die sich vielleicht selbst überschätzen. Letzteren wird durch die Warnung noch einmal ins Gewissen geredet, so dass sie sich vielleicht doch für 1 Minute längere Fahrzeit und für das Leben entscheiden werden.
Die neue Funktion bringt Google in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Eisenbahnaufsicht (FRA), die natürlich über solch eine Datenbank der Bahnübergänge verfügt. Schon seit langer Zeit bietet die Behörde diese Informationen auch als App an, doch diese hat sich natürlich kaum ein Nutzer installiert bzw. nutzt diese aktiv – also hat man sich dazu entschlossen, diese Daten dort hin zu bringen, wo sich die Nutzer befinden. Im vergangenen Jahr gab es an solchen Übergängen 1.100 Unfälle, davon 270 mit Todesfolge. Zwar ist dieser Wert seit den 70er Jahren um 80% gesunken, doch der Wert des vergangenen Jahres entspricht einer Steigerung von 11% zum Vorjahr.
Allein in den USA gibt es 215.000 Bahnübergänge, vor denen nun potenziell gewarnt wird. Auch in Deutschland und allen anderen Ländern der Welt gibt es tausend von Bahnübergängen ohne eine Schrankenanlage und natürlich hat auch hierzulande die Deutsche Bahn bzw. eine Behörde die Daten darüber. Ob Google auch hierzulande diese Daten verwenden, und von den Ämtern oder der Bahn überhaupt bekommen wird, ist noch unklar. In den USA möchte man diese Daten schon bald auch in die Navilösungen von Apple, TomTom & Co. einbauen – die Initiative ging also vom Eisenbahnamt und nicht von Google aus. Bleibt dennoch zu hoffen dass durch dieses Feature auch in Europa bald Leben gerettet werden können.