Googles europäische Rechenzentren setzen bald zu 100% auf erneuerbare Energien
Schon seit vielen Jahren setzt Google auf erneuerbare Energien und ist darum bemüht, den eigenen Fußabdruck beim Energieverbrauch weiter zu verkleinern. Natürlich ist dies mit der nötigen Infrastruktur zum Betrieb der eigenen Dienste nicht ganz so einfach, aber für Europa kann man nun einen sehr wichtigen Erfolg vermelden: Die Planungen sehen vor, dass die vier europäischen Rechenzentren schon sehr bald zu 100% auf erneuerbare Energien setzen werden.
Aktuell betreibt Google weltweit 13 Rechenzentren, wovon drei in Europa beheimatet sind und sich ein viertes im Bau befindet. Die Rchenzentren stehen in Finnland, Belgien und Irland und das gerade in Bau befindliche wird in Eeemshaven in den Niederlanden eröffnet. Dieses wird von Anfang an auf erneuerbare Energien setzen und auch die anderen drei werden schon bald umgestellt. Die dafür nötige Infrastruktur ist geschaffen, nur die Umsetzung muss noch abgewartet werden.
Googles Infrastruktur-Manager Urs Hölzle hat vorgerechnet, dass man derzeit weltweit zwar schon sehr gut dasteht aber noch immer sehr viel Arbeit vor sich hat: Über alle 13 Rechenzentren weltweit werden mittlerweile 35 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen genutzt – und hierzulande sollen es eben schon bald 100 Prozent sein. Dazu hat Google mehr als 1 Gigawatt Energie aus Solar-, Wind- und Wasserkraft angekauft. Zwar ist auch die Lage des Rechenzentrums allein schon wegen der Kühlung sehr wichtig, aber es macht keinen Sinn jedes Rechenzentrum mit Solarpanelen und Windrotoren auszustatten, so Hölzle. Viel mehr Sinn macht es, die Energie von geeigneteren Standorten und Betreibern einzukaufen und diese dann über Stromleitungen zu den eigenen Rechenzentren zu führen.
Laut aktuellen Berechnungen liegt Google beim Anteil der erneuerbaren Energien für die Rechenzentren derzeit hinter Facebook, Apple und Yahoo!, befindet sich aber auf der Überholspur. Wann man eine weltweite Vollversorgung mit erneuerbaren Energien erreichen wird – und ob dies überhaupt realistisch ist – wollte Hölzle leider nicht verraten. Insgesamt sieht er das Internet aber nicht als immer weiter steigenden Energiefresser, da die Server immer effizienter werden und so auch immer stromsparender arbeiten können. Er sieht es gar andersherum, dass die Zentralisierung der Daten in den Rechenzentren deutlich mehr Strom spart als wenn jedes Unternehmen eigene Server betreiben würde die nicht einmal Ansatzweise ausgelastet sind.
Wer sich für Googles Rechenzentren, deren Aufbau und auch die Nutzung der Erneuerbaren Energien interessiert, dem kann ich nur die Google Rechenzentrum-Seite ans Herz legen. Hier gibt es sehr viele Fotos, Videos und Informationen rund um Googles Data Centers, die man sich vielleicht als Außenstehender völlig anders vorgestellt hätte. Wirklich sehr interessant, vor allem wie man die Effizienz in den vergangenen Jahren steigern konnte.
[heise]
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Das wird auch langsam Zeit. Google hinkt in dem Aspekt vielen Konkurrenten aus der IT-Branche meilenweit hinterher.
Google sollte sowohl für seine Rechenzentren, als auch Büros und Forschungseinrichtungen eine Versorgung aus 100% erneuerbaren Energien anstreben. Und das schnellstmöglich.
Dabei geht es nicht nur um dringend nötigen Umwelt- und Klimaschutz, sondern auch um die Wettbewerbsposition. Denn für immer mehr Käufer ist die Umweltverträglichkeit von Produkten und Dienstleistungen eines der Haupt-Kaufargumente bzw. Verhinderung des Kaufs / der Nutzung.
Ich hoffe, dass Google seinen Rückstand schnell aufholt und vielleicht sogar zum Vorbild wird.