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Chrome TouchBot: So misst Google die Latenz von Touchscreens [Video]

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Sowohl Googles wichtige Android-Plattform als auch zunehmend Chrome OS setzen auf eine Touch-Bedienung, die natürlich eine schnelle Reaktion des Geräts voraussetzt. Die Latenz zwischen dem Touch und der Rückmeldung des Geräts misst Google nun mit einem Roboter, der die Geräte vollautomatisch testet. Dabei kommt ein mechanischer Ersatzfinger und eine Highspeed-Kamera sowie speziell auf den Smartphones installierte Apps zum Einsatz.


Die Bedienung per Touch wird von den meisten Menschen intuitiver wahrgenommen als etwa per klassischer Maus oder Trackpad. Aus diesem Grund sollte vor allem diese Eingabemethode so schnell reagieren, dass der Benutzer die Zeitspanne zwischen dem Touch und der Reaktion des Geräts (Latenz) gar nicht bewusst mitbekommt. Dies zu gewährleisten erfordert einerseits einen guten Touchscreen mit einer hohen Reaktionsgeschwindigkeit als natürlich auch ein optimal darauf ausgelegtes Echtzeit-Betriebssystem. Dieses Zusammenspiel wird von Google unter anderem mit dem Chrome TouchBot getestet.

Die Maschine ist zweckmäßig und simpel aufgebaut. Auf einer beweglichen Grundfläche sind einige Smartphones und Tablets befestigt und darüber schwebt ein künstlicher, ebenfalls beweglicher, Finger. Dieser toucht immer wieder auf die Displays der Geräte. Aufgezeichnet wird das ganze dann von einer Highspeed-Kamera, so dass man beim Abspielen in deutlich langsamerer Geschwindigkeit sehr gut die Reaktionszeit sehen und auch messen kann. Im Optimalfall sollte das Display natürlich sofort anzeigen wo sich der Finger befindet, aber in der Realität dauert es natürlich einige Millisekunden.

Auf der Grundfläche befinden sich einige ältere und neuere Nexus-Smartphones und Tablets. Der Bot führt sowohl Touch-, als auch Swipe-Bewegungen durch, allerdings jeweils stets linear und ohne freie Bewegungen. Auswirkungen wie der sich bewegende und drehende Finger, unterschiedliche Druckstärken auf das Display oder die Hautfeuchtigkeit werden zumindest in diesem Test nicht berücksichtigt. Wer diesen Test ebenfalls zu Hause ausführen möchte, allerdings muss man diese dann natürlich mit freiem Auge beobachten, kann dies mit den von Google angebotenen Latency Tests tun.



Google besitzt noch eine Reihe weiterer Roboter für solche Tests, die unter anderem auch die Latenz von Trackpads testen sollen. Interessanterweise nennt sich der im Video gezeigte Bot „Chrome TouchBot“, obwohl sich nur Android-Geräte in der Maschine befinden. Aktuell finden sich dort vor allem auch eine Reihe von älteren Geräten auf der Testplattform, doch natürlich dürfte Google dieses Tests auch bei neuen Geräten – vor deren Veröffentlichung – durchführen. Um hier perfekte Werte zu erreichen, die für das menschliche Auge nicht mehr sichtbar sind, ist ein enges Zusammenspiel von Hardware und Software erforderlich.

» Google Latency Tests (für das Smartphone)

[Engadget]


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