Vier Milliarden Video-Abrufe pro Tag? So rechnet sich Facebook seine Nutzungszahlen schön
In den letzten Monaten tritt Facebook zunehmend in Konkurrenz zu einigen Google-Angeboten und kann dabei stets mit seiner gigantischen Nutzerbasis punkten und beeindruckende Werte liefern. Schon vor einigen Monaten hat man dabei YouTube als größten Videosharer überholt und will dies nun auch bei der Anzahl der täglich abgespielten Videos geschafft haben. Doch natürlich sollte man keiner Statistik trauen die man nicht selbst gefälscht hat, denn Facebook nutzt einige Tricks um die eigenen Zahlen ordentlich aufzupeppen.
Facebook-CEO hat es sich zum Ziel gesetzt, dass die eigenen Nutzer die Plattform nicht mehr verlassen müssen und alles im Facebook-internen Web angeboten bekommen – und dazu gehören zu großen Stücken natürlich auch Videos. So ist es kaum verwunderlich, dass man durch agressive Mittel versucht das dominierende Videoportal vom Thron zu stoßen. Erst vor wenigen Monaten hat Facebook es ermöglicht, dass Videos aus der Plattform auf anderen Webseiten eingebettet werden können.
Doch um sich selbst als größten Videohoster sehen zu können, setzt Facebook auf einen Trick: Automatische Videos. Bei fast allen Nutzern, aus der Bruchteil der diese Funktion deaktiviert hat, werden Videos automatisch gestartet sobald diese im Stream erscheinen. Läuft ein solcher Clip länger als drei Sekunden, und so lange braucht ein Nutzer eben ungefähr um den Inhalt drumherum schnell zu erfassen und weiter zu scrollen, wird dies schon als kompletter Videoaufruf gewertet. Ob der Nutzer den Clip tatsächlich länger gesehen oder selbst den Button gedrückt hat ist dabei völlig unerheblich. Durch diesen Trick konnte Facebook nun vermelden, dass auf der Plattform täglich 4 Milliarden Videos abgespielt werden.
Bei YouTube hingegen muss der Nutzer immer noch selbst auf den Knopf drücken bzw. das Video gezielt aufrufen um es anzusehen. Ein ausführlicher Test hat aber gezeigt, dass diese Views von Facebook nichts wert sind: Gerade einmal 8 Prozent aller Videos auf Facebook werden bis zum Ende gesehen – YouTube kommt hier auf einen Wert von 73 Prozent! Das hat natürlich damit zu tun dass man die Videos bei YouTube gezielt sucht und bei Facebook Zwangsbeglückt wird. Doch dafür hat das soziale Netzwerk die Nase beim Sharing vorn. Ein identer Test-Clip wurde auf Facebook 1.500 mal geteilt – auf YouTube gerade einmal 34 mal.
Dass Facebook nicht mal eben im Vorbeigehen YouTube als größe Videoplattform der Welt abgelöst hat ist natürlich klar, selbst bei dieser gigantischen Nutzerbasis. Dass es Facebook aber durchaus Ernst meint mit der angestrebten Videoherrschaft sollte bei Google doch die Alarmglocken läuten lassen. Wenn das Netzwerk ein ordentliches Videoportal mit Suchfunktion auf die Beine stellt könnte es in sehr kurzer Zeit relativ Eng an der Spitze werden…
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Facebook kocht auch nur mit Wasser. Bloß weil Facebook das grösste soziale Netzwerk ist, ist es deswegen nicht gleich automatisch ein neues Google. Der Vergleich ist genauso hirnrissig wie zwischen Google+ und FB.
Wenn FB meint das machen zu müssen, bitte. Es soll aber auch Leute geben die noch ein Leben außerhalb des FB Kosmos haben.
Teilen. Toll. Auf Facebook ist alles nie wieder auffindbar außer man erinnert sich oder macht ein Lesezeichen. Auf YouTube kann man es in mehreren Jahren noch halbwegs einfach über eine Suchfunktion finden.
Davon abgesehen hoffe ich, dass beide demnächst von einem anderen Videoanbieter überholt werden, der einen weder zu Google+ zwingt noch andere Schranken setzt.
Bei Youtube laufen mittlerweile – nach dem ersten Klick – auch weitere Videos automatisch, wenn man nicht rechtzeitig auf Stop klickt – nicht ganz vergleichbar, aber zumindest ist die Aussage, dass man bei Youtube jedes Video anklicken müsse, nicht mehr ganz richtig.
Aber vielleicht ist die übertriebene Zählweise von Facebook nur eine kleine Revanche für aberwitzig hohen „Profilaufrufe“ von Google+. Mein nichtöffentliches Profil mit 4 Followern wurde angeblich fast 1 Mio. aufgerufen. Hier fällt mir nicht mal ansatzweise eine mögliche Erklärung ein.
Beschweren darf Google sich also gegenüber Facebook nicht unbedingt…
Facebook fehlt einfach die Verdienstmöglichkeit. Egal ob es für mich nur ein kleines Taschengeld ist oder nicht, bei Youtube verdiene ich mit meinem Account einige hundert Euro im Monat. Das macht Spaß, man sieht ob es den Leuten gefällt und kann von dem Geld neues Equipment kaufen, um sein Hobby zu refinanzieren.
Bei Facebook bekomme ich einen schlecht laufenden Player, schlechte Konvertierung, keine Verdienstmöglichkeit und auch sonst lässt sich der Player nicht mal einfach eben so kopieren und woanders einfügen, zumindest nicht s einfach wie ein Youtube-Video. Wenn Facebook DAS wirklich vorhat, also dass ich die Plattform nicht mehr verlasse, dann müssen sie mir das produzieren von Content auch schmackhaft machen und mir etwas vom Kuchen abgeben.