Während der Vorstellung von Android M wurde auch ein neues Feature präsentiert, dass es dem Nutzer auch auf dem Smartphone ersparen soll ständig seine Passwörter in Apps einzugeben. Die Smart Lock-Funktion ist aber kein exklusives Feature für die nächste Android-Version, sondern steht schon jetzt vielen Nutzern zur Verfügung. Das letzte Update der Play Services bringt diese Funktion auf Lollipop-Geräte und auch in den Account-Einstellungen im Web lassen sich gespeichertern Passwörter nun verwalten.
Google Chrome und viele andere Browser bieten dem Nutzer seit Jahren die Möglichkeit an, einmal eingegebene Passwörter und Login-Informationen auf Webseiten zu verwalten und diese intern zu speichern und in den meisten Fällen auch zu synchronisieren. Mit der neuen Identity-Plattform möchte Google diese Funktion endlich auch in die Apps bringen, in denen der Nutzer in vielen Fällen ebenfalls wieder sein Passwort eingeben muss – was gerade auf dem Smartphone und bei einem komplizierten Passwort keinen Spaß macht.
Mit dem letzten Update der Play Services, das seit einigen Tagen für alle Lollipop-Smartphones ausgerollt wird ist dieses neue Feature nun auch schon in der aktuellen Android-Version verfügbar. Zwar gibt es bisher nur sehr wenige Apps die diese Funktion unterstützen – etwa Netflix, LinkedIn und die NY Times – aber die Liste dürfte schon sehr schnell anwachsen. Die gespeicherten Passwörter werden dann auf Googles neuer Identity-Plattform gespeichert und werden gemeinsam mit den von Chrome gesammelten Passwörtern gespeichert.
Auch im Web lassen sich die gespeicherten Passwörter jetzt verwalten, was bisher nur innerhalb des Chrome-Browsers selbst möglich gewesen ist. Dazu gibt es jetzt die neue Seite Saved Passwords als Unterseite der Account-Einstellungen. Diese ist genau so aufgebaut wie bisher im Chrome-Browser und listet alle gespeicherten Passwörter mit Details auf. Einmal die Website bzw. App auf der dieses benutzt wird, als zweites der dazugehörige Nutzername und anschließend das Passwort selbst. Dieses wird standardmäßig ausgeblendet, kann aber mit einem Klick im Klartext angezeigt werden. Interessanterweise ist das Google-Passwort das einzige, das NICHT angezeigt werden kann.
Von dieser neuen Auflistung aus lassen sich auch Passwörter löschen, die vielleicht nicht mehr benötigt werden oder doppelt gespeichert wurden. In den Einstellungen über dieser Liste lässt sich die gesamte Smart Lock-Funktion auch deaktivieren, woraufhin allerdings auch im Browser keine Passwörter mehr gespeichert werden. Auch das automatische Login, ohne dass der Nutzer jemals das Feld zur Eingabe des Passworts sieht, lässt sich von hier aus aktivieren oder deaktivieren.
Mit den Saved Passworts macht Google mal wieder eine klare Kampfansage in Richtung aller Passwortmanager und trumpft mit neuen Möglichkeiten auf, die bisher kein anderes Tool bieten könnte. Da die Liste der gespeicherten Passwörter bei den meisten Nutzern schon sehr gut durch den Chrome-Browser gefüllt sein dürfte, kommt dies natürlich auch gleich bei den unterstützten Apps zu gute. Die Verwaltung aus dem Web heraus ist auch sehr praktisch wenn man tatsächlich einmal sein Passwort vergessen hat und gerade nicht im eigenen Chrome-Browser surft. Das ganze funktioniert aber nur dann, wenn man keine zusätzliche Phrase zur Verschlüsselung der Passwörter einsetzt, aber diese lässt sich sehr leicht zurücksetzen.