Nahezu bestätigt: Android M erlaubt es dem Nutzer, App-Berechtigungen einzeln zu bearbeiten und zu entziehen
Auf der heutigen Google I/O, die in weniger als 10 Stunden beginnt, wird Google bekanntlich auch die neue Android-Version M vorstellen. Es gibt viele Spekulationen über mögliche Features und natürlich auch über die Namensgebung, aber ein Gerücht scheint nun bestätigt zu sein: Android M wird es dem Nutzer erlauben, die Berechtigungen einer App einzeln zu verwalten und diese auch nachträglich zu entziehen.
Android in Verbindung mit dem Play Store hat eigentlich ein sehr starkes Berechtigungssystem, dass den Nutzer sehr genau darüber informiert was eine App alles darf und was nicht. Worauf die App zugreifen darf, ob sie die Kamera fernsteuern oder vielleicht auch eine SMS verschicken kann. Doch bisher hatte diese Auflistung eher einen informativen Charakter, denn der Nutzer konnte dies nur abnicken, oder die App eben nicht installieren. Das Entziehen von Berechtigungen war nur über Umwege mit externen Apps und Root möglich.
AndroidPolice will nun an Informationen gekommen sein, denen man eine Wahrscheinlichkeit von mehr als 90 Prozent gibt. Der Screenshot stammt nicht aus der tatsächlichen Android-Version sondern ist ein MochUp basierend auf den Infos die AP bekommen hat – aber in etwa so dürfte es auch aussehen. Am Beispiel der Google+ App zeigt sich, dass der Nutzer alle Zugriffsrechte der App einstellen und diese auch mit nur einem Slide wieder entziehen kann. So hat man der App auf dem Screenshot etwa verboten den Standort des Nutzers herauszufinden und auf die Kamera zuzugreifen.
Da Android den Apps bisher praktisch einen Vollzugriff auf alles gegeben hat, da der Nutzer die App eben gar nicht ohne die Rechte installieren konnte, ist es natürlich fraglich wie ältere Apps, die darauf eben nicht angepasst sind, reagieren werden. Mit den bisherigen Methoden der Rechteentziehung führten sollten Maßnahmen sehr oft zum Absturz, doch möglicherweise wird dies noch vom Betriebssystem abgefangen und der Nutzer wird gebeten den Zugriff zu erlauben – möglicherweise auch nur temporär. Das kann etwa für den Zugriff auf die Kontakte oder auch den Standort nützlich sein, wenn man denn tatsächlich mal darauf zugreifen möchte.
Der Nutzer kann möglicherweise auch schon bei der Installation auswählen worauf eine App zugreifen kann und worauf nicht. Nachträglich würde es auch nur wenig Sinn machen, da eine App so vielleicht schon den Standort des Nutzers erfahren und die Kontaktliste hochgeladen hat. Die Einstellungen dazu befinden sich nicht im Play Store, sondern in den bekannten App-Einstellungen. Dort kann schon seit vielen Android-Versionen eine Auflistung aller gegebenen Berechtigungen eingesehen werden.
Schon seit längerer Zeit haben die Nutzer genau eine solche Funktion gefordert, und Google dürfte nun endlich auf die Rufe der Nutzer gehört haben. App-Entwickler dürften damit wohl nicht so glücklich sein – da man nun jedem Nutzer lang und breit erklären muss WARUM eine App eine Berechtigungen unbedingt erfordert – aber der Schutz der Nutzer steht natürlich im Vordergrund. Natürlich muss aber auch hier der Nutzer seinen gesunden Menschenverstand einschalten, also wird es auch in Zukunft noch Taschenlampen-Apps geben, die die gesamte Kontaktliste des Nutzers kopieren…
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