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Microsoft Office wird ab sofort auf Tablets von Samsung, LG & Sony vorinstalliert

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Für zu lange Zeit hat Microsoft den mobilen Markt verschlafen und sowohl beim Betriebssystem als auch bei der Cash-Cow Office auf den Desktop und auf Offline-Arbeit gesetzt. Mittlerweile hat man aber die Zeichen der Zeit erkannt und hat wirklich sehr gute Office-Apps auch für Googles Betriebssystem Android entwickelt – jetzt müssen nur noch die Nutzer davon überzeugt werden. Dies tut man nun auf die gewohnte Art und Weise: Schon in den nächsten Wochen werden 20 weitere Tablet-Hersteller ihre Geräte mit vorinstalliertem MS Office ausliefern.


Schon seit einigen Monaten gibt es die wichtigsten Produkte der Microsoft Office Suite auch für Android-Tablets und bieten auf der Konkurrenzplattform deutlich mehr Funktionen als es die Google-Apps Docs, Sheets und Slides tun. Diesen Vorsprung möchte Microsoft natürlich nutzen und die Nutzer von den gewohnten Apps auch auf den neuen Plattformen überzeugen. Schon vor einiger Zeit haben Dell und Samsung damit begonnen MS Office auf ihren Flaggschiffen vorzuinstallieren, jetzt folgen weitere Hersteller.

Microsoft hat gestern bekannt gegeben, dass man 20 neue Partner gewinnen konnte, die nun ebenfalls die Office Suite auf ihren eigenen Android-Tablets vorinstallieren werden. Auf der Liste finden sich viele Namen von unbekannten Firmen und Auftragsfertigern, aber auch zwei prominente Namen: LG und Sony. Sony wird innerhalb der nächsten 90 Tage sowohl die Office-Suite als auch Skype auf seinen Tablets vorinstallieren, bei LG gilt dies ab sofort für alle Neuerscheinungen. Weitere Namen auf der Liste sind Cube, DL, General Procurement, Grupo Nucleo, Inco, Iview, Multilaser, Noblex, Pacific (Vulcan), Philco, Positivo, Teclast und TMAX Digital.

Mit Samsung hatte man schon vor einigen Monaten eine solche Einigung erzielt und die neuen Flaggschiffe der Koreaner sind bereits mit MS Office ausgestattet. Samsung hat Office sogar auf seinen Smartphones GALAXY S6 und GALAXY S6 Edge vorinstalliert, obwohl das System eigentlich noch gar nicht für Smartphones erschienen ist und sich noch in einer Preview-Phase befindet. Ob die Vereinbarung mit Samsung auch für alle zukünftigen Geräte gilt ist nicht bekannt, man kann aber davon ausgehen dass man die Partnerschaft nicht nur für einige wenige Geräte geschlossen hat.

Der Hintergrund ist, dass Microsoft den Herstellern finanzielle Vorteile für die Installation von MS Office bietet: Nahezu jeder Hersteller von Android-Geräten muss an Microsoft Lizenzgebühren entrichten, wobei das Unternehmen alleine im Jahr 2013 2 Milliarden Dollar verdient hat. Diese werden bei der Installation von MS Office zwar nicht erlassen, aber weiter nach unten gedrückt – so dass die ohnehin schon sehr schwache Marge der Hersteller steigt. Ob Microsoft auch noch weitere Dollar hinterher schießt ist nicht bekannt.



Microsoft versucht es also auf den Smartphones jetzt mit der gleichen Brechstange wie auch schon auf dem Desktop – und da hat diese Methode ja bekanntlich über zwei Jahrzehnte Erfolg gehabt. Fraglich ist natürlich wie die Nutzer auf die Zwangsbeglückung reagieren, denn immerhin nehmen vorinstallierte Apps den teuer bezahlten internen Speicher weg. Zwar haben einige Hersteller, darunter Samsung, angekündigt dass in Zukunft auch vorinstallierte Apps entfernt werden können – aber ob dies auch für MS Office gilt steht durch die hohen Microsoft-Zahlungen natürlich in den Sternen. Zumindest auf den Samsung-Smartphones lässt sich MS Office aber problemlos entfernen.

[WinFuture]


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