Interne Quellen: Nutzer sollen Berechtigungen von Android-Apps bald bearbeiten (und entziehen) können
Android hat ein relativ umfangreiches Berechtigungssystem, das genauestes kontrolliert welche App auf welche Information zugreifen oder welche Funktion des Smartphones steuern kann – es hat nur leider einen großen Haken: Der Nutzer kann sich die geforderten Berechtigungen einer App zwar ansehen, aber diese nicht ohne weiteres ändern – aber das könnte sich nun bald ändern: Mit der nächsten Android-Version M soll der Nutzer die Möglichkeit bekommen, einzelnen Apps bestimmte Berechtigungen zu verwähren oder zu entziehen.
Ein großes Problem an Androids Rechteverwaltung ist es, dass sich der Nutzer die gewünschten Zugriffe einer App zwar anzeigen, diese aber nicht bearbeiten oder nachträglich entziehen kann. Wer nicht verstehen kann warum eine Taschenlampen-App den vollen Zugriff auf die Kontakte, die Kamera und den Standort des Nutzers benötigt der durfte diese bisher einfach nicht installieren. Könnte man der App einfach nur die Berechtigungen geben die sie aus Sicht des Nutzers benötigt, wäre das Problem praktisch sofort gelöst.
Laut internen Quellen die an der Entwicklung beteiligt sind, wird Google eine solche Funktion schon in wenigen Wochen auf der Entwicklerkonferenz I/O 2015 vorstellen. Man darf also davon ausgehen dass dies eines der neuen Highlights von Android M sein wird. Praktisch soll das ganze einfach so ablaufen, dass der Nutzer einer bereits installierten Apps mit wenigen Schritten bestimmte Berechtigungen entziehen kann. Ob es sich dabei auch um grundlegende Dinge oder nur einige spezielle Zugriffe handelt ist aktuell noch nicht bekannt.
Schon jetzt ist dies auf gerooteten Geräten mit speziellen Apps möglich, allerdings haben diese in den meisten Fällen mehr Probleme als Nutzen verursacht. Da die App davon ausgeht eine bestimmte Berechtigung zu haben, wird diese wohl einfach unweigerlich abstürzen wenn das Betriebssystem plötzlich die Tür zumacht. Das gesamte Betriebssystem und die dazugehörigen Schnittstellen müssen für einen solchen Schritt angepasst werden – und dies dürfte Google nun nach jahrelangen Hilfeschreien der Nutzer endlich angegangen sein.
Für App-Entwickler ist diese Funktion nun natürlich ein zweischneidiges Schwert: Etablierte Entwickler sollten nun nur noch die Berechtigungen fordern die die App tatsächlich benötigt, und auch diese sollten vielleicht besser für den Nutzer erklärt werden. Dubiose Entwickler hingegen dürften es nun schwer haben zu erklären, warum die Taschenlampen-App das gesamte Adressbuch ins Netz laden möchte. Wenn Google diese Informationen auch gut präsentiert, und nicht nur als endlos lange nichtssagende Liste, könnte dies bei gesunden Menschenverstand endlich für weniger schadhafte und dubiose Apps im Play Store sorgen.
Das neue Rechtemodell dürfte Ende des Monats auf der I/O angekündigt und dann mit Android M eingeführt werden. Bisher ist nur bekannt dass Android M den Schwerpunkt auf Android for Work und Voice Access setzt. Mit der neuen Version setzt Google also endlich wieder einmal auch am Kern an und nicht nur bei der Oberfläche oder der Verteilung auf viele neue Plattformen.
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