Auf der letztjährigen I/O war das Google Cardboard eine der großen Überraschungen – und auch in diesem Jahr hat man den „Pappkarton“ nicht vergessen und einige Minuten Zeit auf der Keynote gewidmet. Mittlerweile hat alleine Google 1 Million Cardboards verkauft und erweitert jetzt die potenzielle Zielgruppe: Die jetzt vorgestellte Version 2.0 des Cardboards kann nun auch Smartphones bis zu einer Größe von 6 Zoll aufnehmen und unterstützt auch Apples iOS-Plattform.
Googles Version des Cardboards ist absichtlich sehr einfach gehalten und soll eher ein Proof-of-Concept als ein fertiges Produkt sein – deswegen wird es auch aus einem Karton gebastelt und nicht etwa aus Plastik oder einem anderen Werksstoff. Mittlerweile haben sich sogar einige Business(es) darum gebildet, die eine eigene Version des Cardboards verkaufen. Auch auf amazon ist die Auswahl mittlerweile riesig – und dürfte nun bald noch weiter anwachsen.
Bei der ersten Version des Cardboards gab es bei Smartphones ab einer Größe von mehr als 5 Zoll schon Probleme, obwohl diese aber gerade noch in den Rahmen gepasst haben. Die neue Version nimmt nun auch Smartphones bzw. Phablets bis zu einer Größe von 6 Zoll auf und ist damit zumindest bei Smartphones für die Zukunft gerüstet. Außerdem wird auch der bisherige Magnet-Button ersetzt, da dieser ohnehin nicht mit allen Smartphones kompatibel gewesen ist. Stattdessen wird dieser durch einen Cardboard-Button ersetzt der mit allen Smartphones arbeiten soll.
Auch die Zielgruppe wurde nun potenziell vergrößert, denn ab sofort gibt es die Cardboard-App auch für iOS und somit kann auch das iPhone in Googles VR-Hardware eingeschoben werden. Allein Google hat im vergangenen Jahr 1 Million Cardboards verkauft, und dabei sind die ganzen Ableger von anderen Herstellern noch gar nicht mit dazu gerechnet – die ebenfalls ordentliche Verkaufszahlen haben dürften. Insgesamt kann das Projekt Cardboard, dessen richtige Richtung noch nicht absehbar ist, als voller Erfolg bezeichnet werden.
Spätestens jetzt dürfte jedem klar sein, dass Google das Project Cardboard durchaus Ernst nimmt und darauf tatsächlich eine VR-Umgebung aufbauen möchte. Schon vor einigen Tagen gab es starke Hinweise darauf, da man den Chefdesigner der Websuche mit der Leitung des Projekts vertraut hat. Die erwartete Android VR-Umgebung bzw. das dazugehörige Betriebssystem wurde nicht präsentiert und wird es wohl in der Form auch nicht geben.