GoogleWatchBlog

Aufgepasst, Google: Suchmaschinen-Urgestein Lycos will „kritisch relevante“ Patente verkaufen

» Web-Version «

Wer schon etwas länger im Internet unterwegs ist, dem wird vielleicht die Suchmaschine Lycos etwas sagen. Diese hat ihren Zenit zwar schon gute 15 Jahre hinter sich und ist heute nach mehreren Verkäufe nur noch ein Schatten ihrer selbst – aber besitzt noch immer ein großes Patent-Portfolio. Diese Patente, die sich auf viele wichtige Bereiche der Websuche beziehen, stehen nun zum Verkauf – und Google wäre gut beraten wenn man zuschlagen würde.


Neben Yahoo! galt Lycos Ende der 90er als eine der beliebtesten Suchmaschinen und ist daher auch heute sicherlich noch vielen Nutzern ein Begriff. Doch mit dem kometenhaften Aufstieg von Google ist Lycos, wie so viele andere Suchmaschinen auch, in der Versenkung verschwunden. Das Unternehmen wurde mittlerweile mehrmals verkauft und gehört mittlerweile dem Marketing-Unternehmen Ybrant. Doch Lycos ist als Suchmaschine noch immer online und nutzt mittlerweile den Index von Bing – doch wirklich nutzen dürfte diese wohl kaum jemand.

Jetzt möchte Ybrant die Tochter zu Geld machen und möchte viele Patente verkaufen, die dem Unternehmen Ende der 90er zugesprochen worden sind. Diese beziehen sich sowohl auf die Bereiche der Suchmaschinen-Technologie, Online-Werbung und auch das Online-Gaming. Auch im mobilen Bereich soll Lycos einiges im Portfolio haben, doch eine genaue Auflistung gibt es derzeit noch nicht. Da Lycos schon deutlich länger im Suchmaschinen-Bereich aktiv ist als Google, dürfte das Unternehmen einige grundlegende Patente haben – was man auch selbst bestätigt hat.

Lycos selbst nennt diese Patente in einem Bericht „kritisch relevant“ für den Online- und den Mobile-Markt. Natürlich wird man mit solchen Aussagen auch den Preis hochtreiben wollen, doch bevor ein weiterer Patenttroll in den Besitz dieser Dokumente kommt, sollte Google wohl zuschlagen. Schon im vergangenen Jahr hatte Google eine gigantische Strafe durch alte Lycos-Patente zu befürchten, die dann aber im Berufungsverfahren doch noch abgewendet werden konnte. Schon damals hatte man die Patente einem Troll überlassen, der diese gegenüber vieler Suchmaschinen-Betreiber vergoldet hat.



Google ist ohnehin derzeit auf der Suche nach interessanten Patenten und hat gerade erst die Erste Runde des Patent Purchase geschlossen und befindet sich in der Prüfungsphase. In dem speziellen Fall der Lycos-Patente dürfte man zwar etwas tiefer in die Tasche greifen müssen, aber das sollte es Google zum Schutz des Kerngeschäfts schon wert sein. Sollten etwa potenzielle zukünftige Konkurrenten wie Facebook oder Apple zugreifen, wären die Folgen kaum absehbar.

[t3n]


Keine Google-News mehr verpassen:
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | Jetzt den GoogleWatchBlog-Newsletter abonnieren