Immer wieder reicht Google neue Patente ein, die meist einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen geben oder zumindest grundlegende Richtungen der Forschung anzeigen. Jetzt ist allerdings ein Patent aufgetaucht, das auf den ersten Blick gar nicht so recht in Googles Portfolio passen möchte: Schon vor über drei Jahren hat man einen Antrag auf Patentierung von Plüschtieren eingereicht, die interaktiv mit Kindern interagieren können und moderne Technologien in das Kinderzimmer bringen.
Schon seit längerer Zeit legt Google einen starken Fokus auf Familien und vor allem Kinder und hat in diese Richtung unter anderem auch schon die YouTube for Kids-App hervorgebracht. Doch nun möchte man die Kinder nicht mehr nur auf den Geräten der Eltern erreichen, sondern ihnen selbst ein „Gadget“ in die Hand geben dass ihrem Alter entspricht: Plüschtiere.
Im Patentantrag werden Plüschtiere beschrieben, die mit Technologie vollgestopft sind: In den Augen befinden sich Kameras, in den Ohren befinden sich Mikrofone, im Mund ist ein Lautsprecher untergebracht und die Extremitäten sollen durch Motoren beweglich sein. Sowohl durch die Kamera als auch durch das Mikrofon soll das Spielzeug seinen Besitzer erkennen und von dem Kind auf diese Weise auch „Befehle“ entgegen nehmen. Das Kind soll von dem Stofftier sowohl Informationen bekommen als auch bestimmte Interaktionen auslösen können, wobei das Patent hier aber nicht weiter ins Detail geht.
Das Plüschtier soll nicht nur das Kind und auch dessen Befehle erkennen, sondern auch durch Gesichtsausdrücke und Gesten gesteuert werden können. So könnte das Tier mit dem Kind lachen, es beruhigen wenn es traurig ist oder es auch auf andere Emotionen ansprechen. Dadurch soll wohl ein Vertrauen aufgebaut werden, so dass das Kind das Spielzeug als „besten Freund“ wahrnimmt und überall hin mit nimmt und ihm auch viele Dinge anvertraut. Eltern sollen auf bestimmte Informationen ebenfalls zugreifen können, so dass sie ihr Kind vielleicht besser verstehen können.
Das Plüschtier erfüllt für das Kind im Grunde den gleichen Zweck wie für die Eltern das Smartphone. Dadurch wird das Kind einerseits frühzeitig an die Technologien herangeführt, und kann sich später einfach mit den Assistenten wie Google Now auseinander setzen und diese wie selbstverständlich benutzen. Das Plüschtier soll auch andere Geräte fernsteuern können, wobei auch hier nicht genau hervorgeht welche damit gemeint sind. Möglicherweise ist damit aber gemeint dass der Teddybär vielleicht die Beleuchtung im Zimmer ausschalten oder auch den Fernseher einschalten kann. Da mittlerweile immer mehr Geräte im WLAN sind, wäre das technisch natürlich kein Problem.
Das Patent wurde bereits Anfang 2012 eingereicht, ist Google aber bis heute noch nicht zugesprochen worden. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass viele Beobachter das Projekt als „gruselig“ empfinden und starke Bedenken vor allem in Richtung Datenschutz haben. Die Informationen des Kindes sollen (natürlich) auch auf Googles Servern gespeichert werden, anders wäre es den Eltern wohl auch nicht so leicht möglich darauf zuzugreifen ohne selbst das Spielzeug in die Hand zu nehmen. Natürlich muss man sich aber auch Gedanken darüber machen, abseits vom Datenschutz, ob es wirklich eine gute Idee ist wenn nun selbst der beste Freund eines heranwachsenden Menschen ein Digitaler ist…