Viele Geräte zur Medienwiedergabe verfügen über eine integrierte YouTube-App, mit der Videos von Googles Videoportal bequem durchsucht und abgespielt werden können. Doch da die meisten Geräte keinen integrierten Browser haben, setzen viele Hersteller auf eine selbstentwickelte App die über die API auf die Videos zugreift – doch genau hier zeigt sich nun ein Problem. Vor zwei Tagen hat YouTube die Version 2 der Data API eingestellt und verweigert damit vielen älteren Geräten nun den Zugriff auf das eigene Videoportal.
Schon vor über einem Jahr, im März 2014, hat YouTube angekündigt dass man die Version 2 der Data API im April 205 einstellen wird und hat den Entwicklern damit genügend Zeit gegeben um auf die neuen Versionen umzustellen. Dazu wurde im September vergangenen Jahres sogar ein Migration Guide veröffentlicht, mit dem die Umstellung relativ leicht zu erledigen gewesen ist – aber das nützt natürlich nichts, wenn der Entwickler bzw. Hersteller gar kein Interesse mehr daran hat die eigene App zu aktualisieren.
Viele Smart TVs, Blu-ray Player und Medienboxen die über eine eigene YouTube-App verfügen und vor 2012 hergestellt worden sind, sind nun potenziell betroffen. Werden diese Geräte vom Hersteller nicht mehr mit Software-Updates versorgt, werden diese schon sehr bald keine Videos mehr aus Googles Videoplattform abspielen können. Stattdessen bekommen die Nutzer dann nur noch obiges Video zu sehen, das darüber informiert dass es wohl auch in Zukunft keinen Sinn mehr macht es mit diesem Gerät zu versuchen – also muss eine Neuanschaffung her.
Definitiv betroffen sind folgende Geräte:
– iPhone 1, iPhone 3G mit iOS 5
– iPad 1 mit iOS 5
– Apple TV 1. und 2. Generation
– Google TV bis zur 2. Version
– Nahezu alle Smart TVs mit Herstellungsdatum vor 2012
– Spielekonsolen und Blu-ray Player mit Herstellungsdatum vor 2012
Vielleicht erbarmen sich einige Hersteller und liefern nun doch noch einmal ein Update für die vermeintlich älteren Geräte, das ist aber äußerst unwahrscheinlich. Bei Geräten die über einen Webbrowser verfügen ist das ganze natürlich kein Problem, da die Webseite ganz normal das Video abspielen kann. Ohne Browser hingegen bleibt dem Nutzer keine Möglichkeit mehr um YouTube-Videos nativ auf dem Gerät zu sehen. Eine relativ günstige Lösung wäre z.B. der Chromecast-Stick oder eine ähnliche Lösung.
Folgenden Zeitplan hat YouTube nun für die endgültige Einstellung vorgesehen:
– 20. April: Nutzer sehen das Video als erstes in ihrem Stream
– Anfang Mai: Nutzer sehen nur noch obiges Video
– Ende Mai: Kommentare und Videobeschreibungen werden nicht mehr geladen und bekommen ein HTTP Gone Response
– Ende Juli: Die API wird komplett abgeschaltet und der Nutzer wird nur eine Fehlermeldung bekommen
» Liste der nicht mehr unterstützten Geräte
» Ankündigung im YouTube-Blog