Verschmelzung von Android & Chrome OS: Der Prozess hat längst begonnen
Schon seit einigen Jahren gibt es immer wieder Gerüchte darüber, dass Google die beiden Betriebssysteme Android und Chrome OS zusammenlegen und eine gemeinsame Plattform schaffen wird. Gerade im vergangenen Jahr gab es immer wieder Hinweise darauf, etwa durch die Gesamt-Verantwortung von Sundar Pichai, einem gemeinsamen Entwicklungschef oder auch einem geplanten Hybrid-Gerät mit beiden Betriebssystemen. Doch möglicherweise ist eine Zusammenlegung gar nicht nötig, denn die Oberflächen wachsen schon jetzt langsam aber sicher zusammen.
Selbst die Führungsetage rund um Larry Page, Sergey Brin und auch Sundar Pichai haben sich in der Vergangenheit schon zu Aussagen hinreißen lassen, dass die beiden Plattformen „möglicherweise eines Tages“ vereint werden, ohne dabei aber konkret zu werden. Da beide auf ein völlig anderes Konzept setzen, sowohl von der Hardware als auch von der gesamten Infrastruktur, wurde eine solche Vereinheitlichung stets mit Spannung erwartet – aber möglicherweise hat diese schon lange begonnen, ohne dass wir es gemerkt haben.
Seit der vergangenen Woche lassen sich Android-Apps im Chrome-Browser ausführen, was ein wichtiger Schritt zur Zusammenlegung der beiden Stores Google Play und Chrome Web Store werden könnte. Aber auch die langsame Umstellung von Chrome OS auf das Material Design ist ein Zeichen dafür, dass die Oberflächen langsam aber sicher zusammengelegt werden. Schon bald wird Chrome OS auch in der stabilen Version Google Now-Karten im Launcher anzeigen und damit eine weitere gemeinsame Grundlage geschaffen. Der Anlaufpunkt für die Nutzer könnte in Zukunft der gleiche sein.
Android Authority stellt sich nun die Frage, ob eine Zusammenlegung der beiden Betriebssysteme denn tatsächlich nötig ist – und NEIN, das ist es nicht. Google wird weiter den Weg gehen, die Oberflächen auf allen Geräteklassen zu vereinheitlichen und eine gemeinsame „User Experience“ auf dem Smartphone, Tablet und auch dem Laptop anbieten – so dass der Nutzer auf allen Geräten die gleiche Aufgabe erledigen kann. Durch ein in sich geschlossenes Designkonzept ist eine komplette Zusammenlegung dann gar nicht mehr nötig. Dem Nutzer ist es am Ende egal welches Betriebssystem er nutzt, wenn er denn seine Apps auf beiden Plattformen geboten bekommt.
Auch den Entwicklern kann es in Zukunft herzlich egal sein auf welcher Plattform seine App eingesetzt wird, wenn diese denn ohne weiteren Arbeitsaufwand auf beiden Betriebssystemen läuft. Chrome kann nun Android-Apps ausführen und Android-Apps setzen verstärkt auf Web-Apps. Der gemeinsame Nenner zwischen beiden ist der Chrome-Browser, der beide Welten miteinander verbinden kann. Wenn eine App direkt im Browser läuft, kann sie sowohl unter Android als auch unter Chrome eingesetzt werden – und wird über den Browser auch gleich noch auf Windows, OS X & Co. gebracht.
Eine komplette Zusammenlegung ist unwahrscheinlich, da beide Betriebssysteme ihre Vorzüge haben und perfekt auf ihr Endgerät angepasst sind. Aber an einer gemeinsamen App-Plattform wird bereits seit längerem gearbeitet und auch die Oberflächen nähern sich immer mehr an – so dass das ganze schon seit längerer Zeit im Hintergrund läuft, ohne das wir es gemerkt hätten. Es dürfte tatsächlich nicht mehr lange dauern, bis alle Apps auf beiden Plattformen zu finden sind – ob nun direkt vom Entwickler oder über die Emulation – so dass der Unterschied zwischen Chrome (OS) und Android tatsächlich verschwindet.
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