Schon vor einigen Wochen hatte Google verkündet, dass das Project Loon kurz vor dem Abschluss steht und schon bald weltweit eingesetzt werden kann. Jetzt hat man erneut ein Video veröffentlicht, in dem noch einmal auf den Anfang des Projekts zurück geblickt und über die Schwierigkeiten berichtet wird. Ziel ist es jetzt, in möglichst jedem Land der Welt einen Partner zu finden und die Ballons rund um den Globus zu verteilen.
Das Project Loon wirkte bei der Vorstellung vor gut zwei Jahrn wieder einmal wie ein verrücktes Projekt aus dem Google X-Labor dass noch sehr weit von der eigentlichen Fertigstellung entfernt ist – aber bekanntlich wird dort unmögliches möglich gemacht. Fast schon in Rekordzeit hat man alle Probleme des Projekts ausgeräumt, sei es der Umgang mit dem Wind, das Aufrechterhalten der Verbindung oder überhaupt die Produktion dieser Ballons – und nach nur zwei Jahren können die Ballons jetzt weltweit eingesetzt werden.
https://www.youtube.com/watch?v=HOndhtfIXSY
Mittlerweile hat man es geschafft, die Ballons in bis zu 1.100 Metern Höhe schweben zu lassen und diese ganze 187 Tage dort zu belassen – in der Anfangszeit kam man über wenige Stunden nicht heraus. Mit einem einzigen Ballon hat Google es geschafft, den Erdball neun mal zu umrunden und dabei über mehr als vier Kontinente zu fliegen. Während die Ballons anfangs noch dafür gedacht waren, in Krisengebieten zum Einsatz zu kommen, sollen diese nun mittlerweile weltweit auch in Ländern mit einer guten Infrastruktur zum Einsatz kommen – einfach als zusätzlicher Service und nicht als Konkurrenz zu den bestehenden Netzen.
Anfangs hatte man nur etwa einen Ballon pro Tag herstellen und in die Atmosphäre bringen können, mittlerweile hat man das System aber so weit perfektioniert dass die mobilen Fabriken einen Ausstoß von bis zu 100 Ballons pro Tag schaffen – so dass tausende von Ballons gleichzeitig in einem Gebiet zum Einsatz kommen können. Die Haltbarkeit eines Ballons liegt derzeit bei ungefähr 100 Tagen, ein Wert mit dem Google derzeit zufrieden ist und „arbeiten kann“.
In Neuseeland ist Google dafür eine Partnerschaft mit Vodafone eingegangen und bietet dort den Internetzugang per Ballon bereits seit einiger Zeit öffentlich an – und das mit LTE-Geschwindigkeit. Da es auch in modernen Länder noch sehr viele weiße Flecken bzw. Stellen mit einem sehr schlechten Empfang gibt, sollen die Ballons diese Lücke schließen und an jedem Punkt der Erde Highspeed-Internet auf das Smartphone bringen. Welche Pläne man in Europa bzw. Deutschland hat ist derzeit noch nicht bekannt, aber ein Einsatz schon in wenigen Monaten ist definitiv nicht ausgeschlossen.