Google hat heute zwei wichtige Änderungen für den Play Store angekündigt, die vor allem die Entwickler betreffen und für eine erhöhten Schutz und Sicherheit sorgen sollen. Ab sofort können bzw. müssen für alle Apps im Play Store Informationen über die Altersfreigabe hinterlegt werden, so dass vor allem Minderjährige besser geschützt werden können. Außerdem hat Google verkündet, dass ab sofort alle Apps vor der Veröffentlichung getestet werden und nicht mehr jede hochgeladene App unmittelbar verfügbar ist.
In der Vergangenheit hatte Android bzw. der Play Store nicht unbedingt den besten Ruf wenn es um schadhafte Apps geht, und das nicht ganz ohne Grund: Es war lange Jahre viel zu einfach, Apps einzustellen und durch eine falsche Beschreibung den Nutzer zu täuschen. Bekannt ist etwa eine einfache Taschenlampen-App, die nichts weiter tut als die LED anzuschalten und den Bildschirm auf maximale Helligkeit zu stellen, aber tatsächlich viele persönliche Daten an den Entwickler geschickt hat. Die App wurde hunderttausendfach heruntergeladen und installiert.
Schon vor einigen Monaten hatte Google ohne große Ankündigung ein System eingeführt, dass Apps automatisch scannt und so lange zurück hält, bis diese offiziell freigegeben wird. Dabei kommt vor allem ein automatisiertes System zum Einsatz, das erst bei einem Verdacht Alarm schlägt und die Prüfung dann einen Menschen weitergibt. Das System ist bereits seit einigen Monaten aktiv und die etwas längere Wartezeit ist bisher nicht negativ aufgefallen. Neu ist nun, dass der Entwickler direkt über den Status informiert wird und auch einsehen kann, warum genau die eigene App abgelehnt worden ist.
Altersbeschränkung für Apps
Ab sofort gibt es auch ein neues System zur Einteilung aller Apps in eine bestimmte Alterskategorie. Um ein entsprechendes Label zu bekommen, muss der Entwickler für seine App einen Fragebogen ausfüllen und bekommt am Ende ein Alters-Label zugewiesen. Diese Einstufung basiert auf dem internationalen IARC (International Age Rating Coalition) und beachtet auch die diversen Restriktionen in den vielen verschiedenen Ländern. Der Webmaster muss dies also nur einmalig einstufen, die entsprechende Anzeige für die Herkunft des Nutzers übernimmt dann der Play Store.
Das neue System kann ab sofort verwendet und die App mit einem solchen Logo versehen werden. Ist eine App noch nicht bewertet, wird diese als „unrated“ eingestuft und ist eventuell in einigen Ländern gar nicht mehr verfügbar. Ab Mai wird die Kennzeichnung Pflicht und muss bei jeder neu eingestellten App vorgenommen werden. Bestehende Apps können sich vorerst noch entziehen, müssen aber spätestens beim nächsten App-Update nachgetragen werden. Es dürfte also nur wenige Monate dauern bis der gesamte Play Store mit einer Alterskennzeichnung versehen ist.
Google schließt sich mit diesen neuen Restriktionen nicht nur als eines der ersten Unternehmen freiwillig dieser neuen internationalen Kontrolle an, sondern dürfte vor allem auch die eigenen Zukunftspläne für Google for Kids im Kopf haben. Erst vor wenigen Wochen wurde YouTube for Kids veröffentlicht, in Zukunft soll aber auch Android und der Play Store in einer Kinderversion veröffentlicht werden. Durch diese neue Einstufung muss Google nun nicht mehr selbst filtern, sondern kann sich auf die Angaben des Entwicklers beziehen.