Schon vor vielen Jahren hat YouTube mit den Annotations eine Möglichkeit eingeführt, bestimmte Bereiche im Video zu verlinken und den Nutzer mit einem Klick an eine andere Steller weiter zu leiten. Über die Jahre haben sich einige sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für diese Links gefunden, doch wirklich durchsetzen konnten sie sich eigentliche nie. Jetzt führt YouTube eine neue Möglichkeit ein, bestimmte Dinge im Video zu verlinken: Die YouTube Cards.
Die Annotations wurden Mitte 2008 eingeführt und bieten dem Uploader die Möglichkeit, einen bestimmten Bereich im Video zu verlinken. Dabei kann sowohl die Größe als auch die Platzierung des Links und auch die genaue Zeitspanne der Anzeige festgelegt werden. YouTuber nutzen diese Möglichkeit unter anderem dafür, um die Zuseher auf das Abonnieren des Kanals hinzuweisen oder auch um ähnliche Videos direkt am Ende zu verlinken. Allerdings werden diese Annotations bis heute nicht in der YouTube-App unterstützt – und das wird sich nun wohl auch in Zukunft nicht mehr ändern.
Ab sofort rollt YouTube für seine Uploader die Möglichkeit aus, Cards zum eigenen Video hinzuzufügen und das neue Format zu nutzen. Die Cards werden nun nicht mehr an einer bestimmten Position und einer bestimmten Zeitspanne angezeigt, sondern können vom Nutzer jederzeit eingeblendet werden. Dazu findet sich ein kleiner „i“-Symbol in der rechten oberen Ecke des laufenden Videos, mit dem die Karten ein- und ausgeblendet werden können. Der Nutzer kann durch die eingeblendeten Cards durchscrollen, so dass die Anzahl trotz kleiner Displaygröße nicht begrenzt zu sein scheint.
Es gibt zum Start sechs verschiedene Typen von Karten, die jeweils unterschiedlich designt sind und diverse Informationen aufnehmen können: Merchandise, Fundraising, Video, Playlist, Associated Website und Fan Funding. Mit diesen sechs Grundkarten sollte es den Videoerstellern erst einmal möglich sein, ihre Links unterzubringen. Vorgestellte Rezepte können so nun direkt im Video verlinkt, getragene Kleider mit dem Onlineshop verknüpft und Werbespots mit dem Produkt verbunden werden.
Die Cards werden ab sofort sowohl auf dem Desktop als auch auf dem Smartphone und dem Tablet unterstützt und haben damit schon einmal einen riesigen Vorteil gegenüber den Annotations – die es merkwürdigerweise niemals auf die mobilen Geräten geschafft haben. Jetzt liegt es an den YouTubern, diese neuen Karten sinnvoll zu nutzen und bei den Nutzer auch bekannt zu machen – denn das kleine i ist schon sehr gut versteckt und kaum sichtbar – vor allem wenn man davon nichts weiß.
Die Annotations wird YouTube auch weiterhin unterstützen, wird diese aber auf lange Sicht deaktivieren. YouTube hat angekündigt, dass die Annotations aber noch so lange bleiben werden, bis die Cards alle bekannten Funktionen des Vorgängers unterstützen werden. Wie man diese Karten dann zu bestimmten Zeitpunkten und an bestimmten Positionen einblenden möchte bleibt abzuwarten, aber derzeit befindet man sich wohl noch im öffentlichen Experimentier-Modus.
» Ankündigung im YouTube Creators Blog