CyanogenMod: „Wir versuchen Android von Google zu befreien“
Die Android-Distribution CyanogenMod ist der weltweit beliebteste Android-Aufsatz und wird von mehr als 11 Millionen Nutzern eingesetzt. Damit ist das Unternehmen, das aus einem ehemaligen Hobby-Projekt des Entwicklers entstanden ist, eine kleine Macht unter den Smartphone-Betriebssystemen geworden. Neben den schnellen Updates auf die neueste Android-Version ist auch der automatische Root eines der Gründe für den Erfolg des Systems. Jetzt hat man große Pläne geschmiedet und möchte sich über kurz oder lang von Google lösen.
CyanogenMod und Google stehen untereinander in keiner offiziellen Verbindung. Der Aufsatz, dessen Popularität in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist, dürfte bei Google eher kritisch beäugt werden – da man hier selbst die Kontrolle über das Betriebssystem verliert und die Google-Dienste nicht vorinstalliert sind. Dies hatte Google vor einigen Jahren selbst gerichtlich erwirkt, doch mit der enormen Popularitätssteigerung hatte man damals wohl noch nicht gerechnet. Googles Dienste lassen sich aber über den Play Store, den man relativ einfach in CyanogenMod installiere kann, nachträglich installieren.
Aus dem reinen Android-Aufsatz soll nun aber ein großes eigenständiges Projekt entstehen. Die Pläne sehen vor, sich komplett von Google zu trennen und das System mit gleichwertigen Apps auszuliefern. Diese Entwicklung hat bereits vor langer Zeit begonnen, doch offensichtlich setzen immer noch viele Nutzer auf die Google-Dienste. Der Grund für die Nutzung liegt bei den meisten nicht bei der Abneigung gegen Google, sondern eher bei den schnellen Updates auf die neuste Version und eben das automatisch gerootete Gerät.
Wir versuchen Android von Google zu befreien
Dieses Ziel soll in drei bis fünf Jahren erreicht werden und sieht einige Meilensteine vor: Zunächst soll einmal ein eigener App Store entwickelt werden, wobei derzeit aber noch nicht endgültig entschieden worden ist, wie man dies bewerkstelligen möchte. Denkbar wäre eine Partnerschaft mit amazon, das ebenfalls einen Android App Store betreibt und eine große Nutzerbasis sehr gut gebrauchen könnte. Der Betrieb eines eigenen Stores könnte möglicherweise sehr leicht die Ressourcen des jungen Unternehmens übersteigen und auch der Aufbau von 0 ist ein mehr als steiniger Weg. Es soll eine Version entwickelt werden, die es Drittanbietern ermöglicht, ihre eigenen Apps tiefer in das System integrieren können.
Google hatte diese Entwicklung wohl schon vor einiger Zeit vorausgehen, und hatte vor wenigen Monaten selbst versucht CyanogenMod zu übernehmen. Doch diese Pläne wurden sehr schnell vom CEO des Unternehmens zerschlagen und man wollte lieber eigenständig bleiben. Seit sich das Projekt zunehmend kommerzialisiert und mit einigen größeren Partnern zusammen arbeitet, stehen einige Nutzer dem allerdings skeptisch gegenüber. Google hat sich zu der Aussage bisher nicht geäußert, und wird dies vorerst wohl auch nicht tun.
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Und wodurch entsteht dieser Trend von Google weg? Auf Druck von Google – die Neuigkeit finde ich eher negativ – aber wenn CM einen guten Appstore macht – warum nicht?