Mit der Übernahme von nest ist Google Anfang diesen Jahres überraschend und spektakulär in das Zukunftsgeschäft der Heim-Automatisierung eingestiegen, und will auch in diesem Bereich zukünftige Standards schaffen. Jetzt gibt es eine erste Integration eines Nest-Geräts in die Google-Infrastruktur, mit der nun wieder einmal eine kleine Vision aus SciFi-Filmen wahr wird: Ab sofort kann das Thermostat zu Hause über Google Now per Spracheingabe gesteuert werden.
Das derzeitige Top-Produkt von Nest ist immer noch das intelligente Thermostat, das basierend auf Statistiken automatisch die Temperatur regeln kann und vom Nutzer auch fernbedienbar ist. Bisher war für die Steuerung dieser Thermostate noch eine eigene Smartphone-App nötig, doch jetzt wurde diese Funktionalität auch in Google Now integriert und eröffnet dadurch in Zukunft völlig neue Möglichkeiten für Unterwegs. Neben der Spracheingabe zur Steuerung gibt es nun auch Benachrichtigungen.
Die einfache Ansage „OK Google, Change Temperature to 75 Degrees“ an das Smartphone reicht nun aus, um das Thermostat in der heimischen Wohnung anzuweisen die Temperatur zu erhöhen bzw. verringern. Besitzt man mehrere Nest-Geräte, gilt diese Ansage dann für alle an das System angeschlossenen. Soweit so spektakulär, aber diese Möglichkeit gab es auch bisher schon über die Smartphone-App – nur eben nicht per Spracheingabe. Das gesamte System ist nun aber auch an die Now-Infrastruktur angeschlossen und kann entsprechend auf Ereignisse reagieren.
Wenn Now erkennt, dass der Nutzer nun von der Arbeit nach Hause fährt, entscheidet das Thermostat zu Hause vollautomatisch ob die Temperatur erhöht werden soll. Dabei erkennt das System auch, wann der Besitzer ungefähr zu Hause sein wird und wird die Temperatur bis dahin langsam ansteigen lassen. Das ganze funktioniert derzeit übrigens nur dann, wenn der Nutzer diese Funktionalität aktiviert und am Opt-In Test teilnimmt. Eine automatische Aktivierung wäre derzeit wohl noch zuviel des Guten, könnte aber in Zukunft sicherlich zum Standard werden. Schon in wenigen Jahren kann dann jeder Nutzer seine gesamte Wohnung fernsteuern.
Nun gibt es natürlich das Problem, dass in einer Wohnung meistens mehrere Menschen wohnen. Natürlich wäre es schlecht wenn die Wohnung abgekühlt wird wenn Nutzer A das Haus verlässt und Nutzer B dann zu Hause frieren muss – sofern er nicht in das System eingreift. Um diese Probleme zu lösen müssen die Apps und Geräte natürlich noch deutlich intelligenter werden – aber die dafür nötige Infrastruktur hat Google ja schon im eigenen Haus. Dieses neue System zeigt nun, in welche Richtung die Entwicklung in Zukunft gehen wird – und schon im nächsten Jahr könnte Google einige weitere Geräte und Anwendungsbereiche vorstellen.