Knalleffekt in den USA: Seit 10 Jahren war Google im Mozilla-Browser Firefox die Standard-Suchmaschine und hat sich das von Google auch sehr gut bezahlen lassen, aber damit ist nun Schluss. Schon ab Dezember wird nun Yahoo! die Standard-Suchmaschine sein, vorerst aber nur in den USA. Mozilla beschwichtigt aber, dass die Standard-Suchmaschine natürlich auch weiterhin vom Nutzer umgestellt und auch in Zukunft Google oder eine weitere Alternative genutzt werden kann.
Der im Jahr 2011 geschlossene Vertrag läuft in wenigen Tagen aus und wird erstmals seit 10 Jahren nicht verlängert – zumindest nicht für die Region USA. Schon in 10 Tagen, also ab dem 1. Dezember wird Yahoo! als Standard-Suchmaschine eingestellt sein und der Browser bei Eingabe einer Suchanfrage automatisch dorthin weiterleiten. Der Vertrag wurde gleich für ganze 5 Jahre geschlossen, mit Google hingegen gab es nie längere Laufzeiten als 3 Jahre.
Yahoo! wird auch über den Firefox-Browser die Do-Not-Track-Funktion unterstützen, was bei Google nicht der Fall gewesen ist. Als Grund für den Wechsel nannte Firefox die „deutlich einfacheren Verhandlungen“ mit Yahoo! gegenüber Google. Offenbar ging es wohl auch um Geld und um zukünftige Flexibilität des Suchmaschinen-Anbieters. Worum es dabei genau geht wurde natürlich nicht gesagt, aber möglicherweise möchte Firefox auch Einfluss auf die Darstellung der Suchergebnisse haben. Natürlich dürfte auch der finanzielle Aspekt eine Rolle gespielt haben, immerhin verliert Firefox mehr und mehr Marktanteile.
Mehr als 10 Jahre lang hat sich Firefox nahezu ausschließlich über Google finanziert und vollzieht damit nun erstmals eine größere Wende und wechselt den „Geld-Lieferanten“. In der Anfangszeit hat Google sogar über das AdSense Referal-Programm 1 Euro für jede installierte Firefox-Version bezahlt – diese Unterstützung ging natürlich mit dem Start von Google Chrome verloren, dennoch hatte Google noch im vergangenen Jahr ganze 90 Prozent des Mozilla-Budgets gestellt. Ob man mit Yahoo!, das ebenfalls ins straucheln geraten ist, hier nun die passende Alternative gefunden hat bleibt abzuwarten.
In den USA hält Firefox derzeit bei einem Marktanteil von 15 Prozent, der Wechsel dürfte also zumindest in den nächsten Monaten erst einmal zu einem starken Anstieg von Yahoo! und einem Rückschlag für Google führen. Aber Google dürfte seinerseits wieder alles dafür tun, um die Nutzer zum Wechsel der Suchmaschine zu bewegen. Entsprechende Meldungen auf der Startseite, in der Websuche und auch innerhalb von YouTube gibt es schon seit langem. Abwarten wie viele Nutzer dann tatsächlich Yahoo! im Firefox nutzen.