Google Contributor: Freiwillige Spenden statt Werbeklicks zur Finanzierung
Millionen von Nachrichten-Portalen, Webseiten und Blogs finanzieren rein oder zu großen Teilen durch eingeblendete Werbebanner und konnten davon in der Vergangenheit sehr gut leben. Doch bereits seit einigen Jahren zeichnet sich ab, dass die Klickpreise immer weiter in den Keller gehen und auch die Nutzer vermehrt auf Adblocker setzen, die die komplette Webseite werbefrei anzeigt. Google reagiert nun auf diese Entwicklung und hat das neue Angebot „Contributor“ vorgestellt, das dieses Problem durch freiwillige Zahlungen lösen soll.
Statt Werbung anzuzeigen, setzt Google bei Contributor darauf, dass die Nutzer freiwillig für den Content zahlen möchten bzw. dem Autoren mit einem Klick eine kleine Geste zukommen lassen wollen. Das Konzept funktioniert dabei sehr ähnlich wie das von Flattr, bei dem die Nutzer ebenfalls einen monatlichen Betrag einzahlen und diesen dann auf alle besuchten und angeklickten Webseiten verteilen. Allerdings bietet Googles System weitere Vorteile.
Der Nutzer zahlt monatlich 1 bis 3 Dollar auf ein virtuelles Konto ein, und kann dieses Geld dann frei auf beliebig vielen Webseiten verteilen. Wenn eine Webseite an dem Contributor-Programm teilnimmt, werden ALLE AdSense-Banner ausgeblendet und durch einen einfachen Button ersetzt. Mit einem Klick auf diesen Button wandert dann einen Teil des Geldes auf das Konto des Webmasters. Das Geld wird dann am Ende des Monats anteilsmäßig auf alle Webseiten aufgeteilt. Zahlt ein Nutzer also 3 Dollar ein und klickt auf 10 Webseiten den Button, bekommt jeder Webmaster am Ende des Monats 30 Cent pro Klick.
Dieses System funktioniert sowohl auf dem Desktop als auch in der mobilen Ansicht und ist eine gute Alternative für Webmaster und Nutzer. Die Webmaster könnten dadurch ihre Einnahmen steigern, weil die meisten Nutzer ohnehin nicht mehr auf Werbung klicken, und der Nutzer kommt in den Genuss von werbefreien Webseiten – und das für nur 3 Dollar im Monat. Derzeit hat Google das Programm in einer Testphase mit 10 teilnehmenden Webseiten gestartet, darunter Urban Dictionary, The Onion, Science Daily, wikiHow, Mashable und Imgur.
Dieses System könnte tatsächlich Erfolg haben und das immer weiter fortschreitende Problem vieler Webseiten und indirekt auch von Google lösen. Natürlich macht dieses System nur dann Sinn wenn sehr sehr (sehr) viele Nutzer teilnehmen, und diese dann nicht nach einiger Zeit wieder klickfaul werden. Die Gefahr ist natürlich, dass der Nutzer denkt dass er ohnehin schon vor einem Monat „gespendet“ hat und jetzt nichts mehr geben muss. Dauerhafte Einnahmen wären damit nicht möglich. Aber das bleibt abzuwarten.
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