Schon vor einiger Zeit hatte Google angekündigt, den NPAPI-Support aus dem Chrome-Browser entfernen zu wollen und damit in Zukunft keine direkten Browser-PlugIns mehr zu ermöglichen. Jetzt hat man einen Zeitplan vorgelegt, der sehr straff ist und schon in wenigen Monaten die komplette Unterstützung entfernen wird. Schon im Januar wird die erste Stufe in Kraft treten und die benötigten PlugIns standardmäßig deaktivieren. Google begründet diesen Schritt mit dem technischen Fortschritt und der geringen Nutzung.
NPAPI wurde im Jahr 1996 von Netscape eingeführt und ermöglichte seitdem die Einbindung von PlugIns direkt in eine Webseite und damit interaktivere Inhalte als es die damalige HTML-Technik hergegeben hat. Doch die Internetwelt hat sich seit damals natürlich sehr stark weiter gedreht und viele neue Technologien eingeführt die die PlugIns mittlerweile überflüssig gemacht haben – weswegen sie auch kaum noch genutzt werden. Ohnehin sind Java-Applets bei viele Nutzern unbeliebt.
Laut Googles Statistiken sieht nur jeder 27. Chrome-Nutzer überhaupt einmal im Monat ein solches NPAPI-PlugIn, die Verbreitung ist also kaum noch gegeben. Grund genug, die Unterstützung nun endlich aus dem Browser zu entfernen – so wie es auch beim Mozilla Firefox geplant ist. Der Zeitplan dafür ist sehr straff gehalten und lässt Entwicklern kaum noch Zeit sich vorzubereiten bzw. ihre entwickelten PlugIns durch AJAX/CSS/HTML5 zu ersetzen oder auf ganz neue Konzepte zu setzen.
Schon im Januar werden NPAPI-PlugIns nur noch durch eine Bestätigung des Nutzers angezeigt, dieser wird also jedes mal vorher gefragt. Diese Situation wird aber nur drei Monate so bleiben, denn schon ab April ist auch dies nicht mehr möglich und die PlugIns werden gar nicht mehr angezeigt. Einzig und allein über ein Chrome-Flag (Enable-NPAPI) ist es dann noch möglich diese Inhalte anzuzeigen, aber auch damit ist dann im September schluss und die Unterstützung wird komplett entfernt.
NPAPI ist mittlerweile nur noch ein Relikt aus vergangenen Zeiten und wird ohnehin nicht mehr gebraucht. Im obigen Foto zeigt Google die Verbreitung einzelner PlugIns und zeigt, dass diese insgesamt rückläufig ist. Es dürfte also kaum ein Nutzer bemerken dass die Unterstützung fehlt, der allgemeinen Verbreitung im Web dürfte man dann durch die fehlende Anzeigemöglichkeit ebenfalls einen Todesstoß versetzen.
[heise]