Schon vor vielen Jahren hat Google Filesharing-Seiten den Kampf angesagt und versucht diese automatisiert zu erkennen und, auf Druck der Medien-Unternehmen, diese aus den Suchergebnissen zu entfernen bzw. diese weiter herabzustufen. Jetzt legt man wieder einmal nach und versucht die Musik- und Video-Piraten weiter aus den Suchergebnissen zu verdrängen – passend dazu wird auch gleich eine neue Werbeform eingeführt, die illegale Downloads ebenfalls verhindern soll.
Google bekommt Woche für WocheMillionen von Anfragen für die Löschung von einzelnen Ergebnissen aus der Websuche, und will diese Daten nun auch für das eigene Ranking nutzen: Stark betroffene Webseiten sollen ab dieser Woche automatisch heruntergestuft und in den Suchergebnissen sehr viel weiter hinten angezeigt werden. Damit dürften dann so gut wie alle bekannten Filesharing-Webseiten betroffen und praktisch in der Websuche nicht mehr auffindbar sein.
Wenn Google für eine Webseite viele DMCA (Digital Millenium Copyright Act)-Löschanfragen erhält, dann werden die Algorithmen in Zukunft daraus schließen, dass diese Webseite illegale Inhalte verbreitet und ab sofort in den Suchergebnissen heruntergestuft wird. Auch die Autovervollständigung wird davon betroffen sein und in Zukunft automatisch gegen illegale Inhalte zensiert werden. Sollte eine Suchanfrage ungewöhnlich viele dieser Ergebnisse enthalten, wird der Suchbegriff bzw. die Anfrage nicht mehr in den Suchvorschlägen angezeigt.
Aber Google möchte illegale Downloads auch auf anderen Wegen verhindern und gleichzeitig mit verdienen: Wird ein Film- oder Musiktitel gefolgt von Begriffen wie „free“, „download“ oder ähnlichem abgefragt, soll in Zukunft eine Liste von Links zu legalen Download- oder Streaming-Anbietern angezeigt werden. Dazu gehören etwa Amazon, Google Play Movies bzw. Music oder Netflix. Allerdings sollen diese Links nur dann angezeigt werden, wenn die Medien-Unternehmen dafür zahlen. Genau so soll auch mit Alben und Songs bekannter Künstler verfahren werden.
Da Google ohnehin schon lange Zeit illegale Download-Portale herabstuft, dürfte das erneute Down-Ranking wohl keinen großen Einfluss haben. Die Anzeige der Links zu den legalen Download-Portalen könnte schon deutlich mehr Erfolg haben und den Nutzer vielleicht doch davon überzeugen, einige Euro auszugeben und den Film/das Album in guter Qualität und mit einem guten Gewissen herunterzuladen.