Ein Großteil der im Play Store erhältlichen Spiele finanzieren sich über das Freemium-Modell und verdienen vor allem durch In-App-Käufe Geld. Diese Sorgen aber nicht nur bei den Nutzern für Ärger, sondern haben Google nun auch eine hohe Geldstrafe eingebracht: Weil es Kindern ohne Einwilligung ihrer Eltern möglich gewesen ist, sich Gegenstände zu kaufen, zahlt das Unternehmen nun mindestens 19 Millionen Dollar Entschädigungskosten.
Die US-Aufsichtsbehörde FTC hatte den Betreibern der großen App Stores bereits vor längerer Zeit angekündigt, dass man mit der derzeitigen Situation bei In-App-Käufen nicht einverstanden ist und es vor allem keinen wirkungsvollen Schutz gegen Käufe durch Kinder gibt. Nachdem bereits Apple einen Betrag von 32,5 Millionen als Entschädigung auszahlen musste, hat sich nun auch Google mit der Behörde auf eine Vergleichszahlung von 19 Millionen Dollar geeinigt.
Bis vor wenigen Monaten wurde vor In-App-Käufen zwar noch einmal eine Bestätigung abgefragt, aber diese konnte natürlich eben so gut auch von den Kindern bestätigt werden bzw. ihnen war gar nicht klar dass den Eltern dadurch Kosten entstehen. Google hat deswegen bereits vor einem halben Jahr eine weitere Schranke in den Play Store eingebaut und kann optional vor jedem Kauf noch einmal das Account-Passwort abfragen. Dies muss zwar explizit von den Eltern aktiviert werden, aber dieser Schutz dürfte der FTC ausreichen.
Als weitere Auflage der Einigung mit der FTC muss Google nun alle Nutzer kontaktieren und sie auf die mögliche Entschädigung hinweisen, was bisher aber wohl noch nicht passiert ist – zumindest habe ich noch keine Mail bekommen. Die betroffenen Kunden werden nun aus dem Geldtopf mit den 19 Millionen Dollar entschädigt, sollte das Geld nicht ausreichen muss Google noch etwas drauflegen – eine Obergrenze gibt es nicht. Sollten weniger als 19 Millionen zurückgefordert werden, geht der Rest an das Finanzamt.
Neben Google waren auch weitere Betreiber wie Apple und aktuell auch noch Amazon betroffen, wobei auch letztere sich wohl auf Entschädigungszahlungen einigen dürften um einem längeren Verfahren und weiteren Prüfungen zu entgehen. Google ist jedenfalls froh, das Thema vom Tisch zu haben: „Wir sind froh, diese Angelegenheit hinter uns gebracht zu haben“ sagte ein Unternehmenssprecher.