Vor gut drei Jahren hat Google den Authorrank bzw. die Authorship Informationen in der Websuche eingeführt und hat damit den Versuch gestartet, die Suchergebnisse bzw. das Ranking sozialer zu gestalten. Dabei wurde vor allen bei redaktionellen Inhalten ein sehr starker Fokus auf den Autor einer Meldung statt auf den eigentlichen Inhalt gelegt, doch offenbar hat man sich nun gegen diese Methode entschieden. Mit sofortiger Wirkung wurde der Authorrank nun wieder eingestellt.
Eigentlich war es eine sehr gute Idee mit einem guten Konzept: Statt sich nur auf die Inhalte von Webseiten zu verlassen, sollte vor allem die soziale Komponente zu einem Qualitätsmerkmal werden (und ganz nebenbei auch noch Google+ stützen). Wenn ein Autor auf Seite A gute und beliebte Artikel schreibt, dann wird die Qualität auf Seite B mit hoher Wahrscheinlichkeit eine ähnlich hohe Qualität aufweisen. Webseiten konnten sich also durch gut gerankte Autoren selbst nach oben in die Suchergebnisse bringen – und der Autor wurde zur Marke.
Um dem Nutzer den Autor des Artikels zu verdeutlichen, wurde für längere Zeit auch das Profilbild direkt neben den Suchergebnissen angezeigt – dieses wurde direkt aus dem G+ Profil entnommen. Um einen Artikel von einem bestimmten Autoren zu kennzeichnen, musste lediglich das Tag rel=“author“ in die Seite eingebaut werden und schon wurde dies von Google erkannt. Während die Profilfotos schon seit einiger Zeit immer seltener angezeigt und in letzter Zeit komplett verschwunden sind, wurde nun auch das gesamte Feature und das dahinter stehende Ranking eingestellt.
Basierend auf den eigenen Messwerten und den Rückmeldungen von Nutzern und Webmastern hat man beschlossen, dass die Funktion „nicht so sinnvoll ist wie erhofft“ und daher komplett eingestellt wird. Der Nutzer hat nun keine Möglichkeit mehr, weitere Artikel eines Autors anzuzeigen oder überhaupt aus den Suchergebnissen festzustellen, wer diesen Artikel geschrieben hat. Das Tag wird ab sofort vom Bot ignoriert und kann damit (zumindest vorerst) wieder aus den Webseiten entfernt werden. Laut John Müller, Google-Ingenieur und Kopf hinter dem Authorrank, soll dies aber keine Auswirkungen auf die Klickzahlen für News-Seiten haben.
Da diese Funktion sehr zentral nur von Google genutzt werden konnte und ein Google+ Profil voraussetzt, war dies eigentlich schon von Anfang an zum scheitern verurteilt. Eine eindeutige Markierung eines Autors wäre vielleicht wünschenswert, aber dies müsste dann eher dezentral erfolgen und von allen Suchmaschinen ausgelesen werden können. Warum aber nicht zumindest die Information über den Autor, wenn diese schon vorhanden ist, weiter angezeigt wird bleibt mir unverständlich. Schade um ein eigentlich gutes Feature, das sich nicht durchsetzen konnte.