Messenger & Videoaufnahmen: Google übernimmt Emu & Directr
Google hat mal wieder die Geldbörse geöffnet und zwei kleinere Unternehmen übernommen: Sowohl Emu als auch Directr sind für ihre jeweils einzige Smartphone-App bekannt und füllen ihre eigene Nische aus: Während es sich bei Emu um einen einfachen Messenger mit kontextsensitiven Funktionen handelt, können mit Directr kurze Videoclips erstellt und mit Freunden geteilt werden.
Emu
Die noch sehr junge Messenger-App Emu mag noch nicht weit verbreitet sein, bietet seinen Nutzern aber ganz besondere Vorteile: Die einzelnen Nachrichten werden nach Informationen gescannt und dem Nutzer dann dazu passende Funktionen und Informationen angeboten. Erkennt Emu dass der Nutzer hungrig ist, bekommt dieser Vorschläge für Restaurants in der Nähe – bei einigen Restaurants kann die App auch gleich einen Tisch reservieren.
Desweiteren können auch Ortsangaben direkt angezeigt und Termine automatisch in den Kalender übertragen werden. Emu schiebt sich damit praktisch als digitaler Assistent zwischen die Gespräche und fängt die wichtigsten Informationen daraus ab. Das klingt natürlich nach einer perfekten Integration zwischen Hangouts/GMail und Google Now – der digitale Assistent braucht schließlich immer wieder neue Nachrichtenquellen.
Emu wurde erst vor wenigen Jahren vom damaligen Apple-Entwickler Gummi Hafsteinsson gegründet, der vorher an der Programmierung von Apples digitalem Assistenten Siri mitgewirkt hat – man dürfte also für die Zukunft sicherlich noch einiges im Petto gehabt haben. Bis Heute stand die App auch nur für das iPhone zur Verfügung, wird nun aber mit dem Stichtag 25. August komplett eingestellt.
Directr
Mit Directr lassen sich kurze Videos aufnehmen und diese dann noch mit einfachen Mitteln bearbeiten und mit Freunden und anderen Kontakten teilen. Dabei stellt sich Directr von der Länge der Videos zwischen Vine und YouTube und setzt auf kürzere Clips mit einer Länge von 20 bis 30 Sekunden – etwa für Urlaubsgrüße, Werbespots oder andere Clips in dieser Länge. Damit hätte Google dann auch den Bereich Short Clips abgedeckt.
Directr trägt seinen Namen aber nicht nur wegen der Möglichkeit Videos aufzunehmen, sondern auch weil man den Nutzer dabei tatkräftig unterstützt: Vor der Aufnahme kann der Nutzer aus einer Reihe von Templates auswählen was für ein Videoclip es werden soll – Fashion, Travel, Baby, Food,… – und anschließend wird er beraten wie er dieses nun aufnehmen sollte. Dabei wird nicht nur eine Kamera-Haltung empfohlen, sondern auch die Ausdrucksweise und Geschwindigkeit der Kameraführung.
Dadurch dass der Nutzer beraten wird, sollen tatsächlich qualitativ höherwertige Videos entstehen als es der Nutzer mit seiner nackten Kamera-App selbst könnte. Bisher gab es eine Gratis-App mit einem 99 Cent In-App Kauf zum Download von Videos und eine Business-Version für 250 bis 500 Dollar im Jahr – ob diese beiden weitergeführt werden ist bisher noch nicht bekannt.
Beide Übernahmen wurden nahezu gleichzeitig verkündet, für beide hat sich Google aber noch nicht zu zukünftigen Plänen geäußert und auch die Kaufpreise der beiden Unternehmen wurden nicht bekannt gegeben. Beide sind in ihrer Nische gut aufgestellt und dürften die populären Google-Produkte wie YouTube, Hangouts und natürlich Google Now mal wieder einige Schritte weiter bringen und noch näher an den Nutzer bringen.
[TechCrunch & futurezone]
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