Redaktionelle Playlisten: Google übernimmt StartUp Songza
Google ist derzeit auf großer Einkaufstour und wieder einmal hat sich ein vorab verbreitetes Gerücht bestätigt: Das StartUp Songza hat eine Software entwickelt, die Musik-Playlisten auf Grundlage von äußeren Umständen oder der Aktivität des Nutzers erstellt – dieses Potenzial soll nun Google Play Music und wahrscheinlich auch YouTube zu Gute kommen.
Bei vielen Musik-Plattformen sind die erstellten Playlisten rein statisch und können höchstens neu sortiert werden, eine Auswertung der eigentlichen Musik gibt es bei den meisten aber nicht. Zwar verfügt Google Play Music über die sogenannten Radiostationen, mit denen personalisierte Playlisten auf Grundlage der zuletzt angehörten Songs erstellt werden können, aber Songza geht bei der Auswahl der Tracks einen gänzlich anderen Weg.
Nach dem Start der App wird der Nutzer mit einer Auswahl an Situationen oder Gegebenheiten begrüßt, hinter denen sich dann Playlisten verstecken. Ist er etwa am Morgen auf dem Weg zur Arbeit, am Abend auf dem Weg nach Hause oder fährt er im Auto, geht er joggen – für all diese Situationen gibt es eigene Playlisten mit dazu passenden Songs. In der Tiefe gibt es noch viele weitere Playlisten zu bestimmten Situationen – und diese Songs werden derzeit noch vollkommen von einer Redaktion statt von einem Algorithmus zusammengestellt.
Google möchte dieses Potenzial nun laut eigener Ankündigung unter anderem für Google Play Music nutzen und den Nutzern ebenfalls solche Playlisten anbieten. Dabei hat Google den Vorteil, dass man meist schon sehr gut weiß ob der Nutzer unterwegs ist, zu Hause ist oder in welcher Situation er sich sonst gerade befindet – das Google dies sehr gut erkennen kann, beweist man bereits mit Now. Play Music könnte also in der Lage sein, die angepassten Playlisten anzubieten ohne den Nutzer vor die Wahl zu stellen.
Die originale Songza-App wird vorerst weiterhin im Play Store zur Verfügung stehen und ihre Dienste verrichten, langfristig wird man diese aber wohl einstellen. Über den Kaufpreis haben beide Unternehmen keine Angaben gemacht, in den ersten Berichten war aber von einem Gebot um die 15 Millionen Dollar die Rede.
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