Im Gegensatz zu vorherigen Anläufen hat Google beim Start seines Networks Google+ vieles richtig gemacht und sich seitdem ständig weiter entwickelt und auf die Wünsche der Nutzer gehört – bis auf einen strittigen Punkt. Über Jahre musste bei einem privaten Google+ Profil der echte Name verwendet werden, ansonsten wurde das Profil innerhalb kürzester Zeit gesperrt. Diese Voraussetzung hat Google nun (endlich) abgeschafft.
In den Anfangszeiten von Google+ wurde sehr viel über den Klarnamen-Zwang diskutiert, der damals zu vielen Profilsperren geführt hat und gerade in der wichtigen Wachstumsphase für viele Nutzer ein NoGo gewesen ist. Doch Google hat sich damals nicht erweichen lassen und hat diese Politik auch in den nächsten drei Jahren fortgesetzt, nun ist diese Beschränkung gefallen und jeder Nutzer kann sich einen freien Namen aussuchen.
Auch wenn Google es wohl niemals zugeben würde, hatte man damals die Hoffnung innerhalb kürzester Zeit mit Facebook zu konkurrieren und zu einem bedeuteten Social Network zu werden. Doch Google+ ist niemals ein Social Network gewesen – und wird es auch nie werden – sondern war viel mehr ein Sharing Network mit Interessens-Streams. Um aber eben diese soziale Komponente hochzuhalten, wenn es schon keine „Freunde“ gab, wollte man zumindest die Klarnamen der Nutzer und keine Fantasienamen.
Der Klarname hat außerdem noch den Vorteil, dass sich die Nutzer drei mal überlegen ob sie einen Troll-Post nun wirklich bringen müssen oder nicht – was hinter einem Pseudonym natürlich sehr viel einfacher ist. Tatsächlich hat Google viele Namen geprüft und bei Verdacht auf einen falschen Namen das Profil gesperrt oder gelöscht. Bevor Google+ eigene Seiten bekommen hat, hatten viele Nutzer auch versucht für ihre Webseite ein Profil anzulegen – was natürlich dann ebenfalls gesperrt wurde. Damals hatte man sich damit keine Freunde gemacht.
Warum Google nun auf einmal umdenkt und doch Klarnamen zulässt ist nicht ganz klar. Möglicherweise stehen demnächst wieder einige größere oder kleinere Änderungen an die diesen Schritt notwendig gemacht haben. Möglicherweise wurde auch durch die Verbindung von YouTube – wo dann auch der Klarname erschien – ein Umdenken notwendig. Wie findet ihr es, dass sich G+ für solche Fantasie-Namen öffnet?