Mit der steigenden Popularität von Fitness-Armbändern ist die Akzeptanz der ständigen Aufzeichnung von Gesundheitsdaten deutlich gestiegen und entwickelt sich aus der Nische mittlerweile zu einem Massenmarkt. Auch Google will hier natürlich in der erste Reihe stehen und arbeitet angeblich an einem neuen Angebot Google Fit, dass eben diese Daten sammeln und verwalten soll. Dabei war man mit Google Health schon vor vielen Jahren seiner Zeit voraus.
Fitness-Armbänder, Smartphones mit Pulsmesser und Schrittzähler verbreiten sich immer weiter und zeichnen ständig, in einigen Fällen auch ohne das Wissen der Nutzer, Daten über das Leben des Nutzers auf. Als einer der Vorreiter gilt aktuell Samsung, dass mit der App S Health nicht nur Schritte zählt und den Puls messen kann, sondern anhand der Umgebungstemperatur und der Luftfeuchtigkeit – die über das Smartphone ermittelt werden – auch den Wohlfühl-Pegel des Nutzers misst.
Mit der weiteren Verbreitung von Wearables wird die Überwachung des eigenen Lebens noch weiter zunehmen, und Google hat erst vor wenigen Monaten mit dem Betriebssystem Android Wear einen wichtigen Grundstein gelegt. Derzeit speichern alle Apps die gesammelten Daten aber noch lokal auf dem Gerät oder in einer eigenen Herstellerabhängigen Cloud, Google möchte dies nun vereinheitlichen und eine Plattform für solche Gesundheitsdaten starten.
Google Fit soll alle von diversen Geräten gesammelten Gesundheitsdaten eines Nutzers speichern und für andere Apps wieder zugänglich machen – so dass erstmals auch ein Datenaustausch zwischen verschiedenen Apps und Plattformen möglich wäre. Da auch ein Einstieg Apples in diesen Markt erwartet wird, dürfte Google diese Entwicklung nun Pushen um pünktlich zur I/O – und vor Apple – ein eigenes Angebot auf dem Markt zu haben.
Google Health 2.0
Mit Google Health hatte Google Ende 2007 schon einmal ein Angebot zur Sammlung von Gesundheitsdaten gestartet und wollte die „virtuelle Krankenakte“ etablieren und vor allem für den Austausch zwischen Ärzten und Patienten positionieren. Doch damals war man der Zeit weit voraus und stieß nur auf sehr wenig Gegenliebe, so dass das Angebot nach einem langen Siechtum im Januar 2013 eingestellt wurde. Genutzt hatte es kaum jemand.
Nun wagt man mit Fit also einen erneuten Anlauf, und dürfte sich erst einmal auf die Heute üblicherweise gesammelten Daten und dessen Auswertung konzentrieren. Der Name „Fit“ suggeriert, dass die Daten aktuell vor allem in sportlicher Hinsicht ausgewertet werden sollen. Anhand von Schrittzählern und Positionsdaten lassen sich z.B. umfangreiche Statistiken für Jogger erstellen, wie etwa die Laufgeschwindigkeit, Kalorienverbrauch oder auch ein persönliches Coaching für den nächsten Run.
Erwartet wird die Ankündigung von Google Fit für die anstehende I/O am 25. und 26. Juni. Wir dürfen gespannt sein.