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Android auf allen Plattformen: Android Wear, Android TV & Android Auto

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Wie erwartet hat Google auf der gestrigen Eröffnungs-Keynote der I/O ein wahres Android-Feuerwerk gezündet: Auch wenn es keine großen Überraschungen gegeben hat, ist die zukünftige Verbreitung von Android doch sehr beeindruckend: Android wird nun auch auf Wearables, auf dem Fernseher und auch als Entertainment-System im Auto zum Einsatz kommen.


Während das Android-Betriebssystem derzeit noch mit Smartphones und Tablets assoziiert wird, könnte sich das in Zukunft schon bald ändern und das Betriebssystem zu unserem ständigen Begleiter werden. Google möchte den grünen Androiden in viele weitere Einsatzgebiete bringen, in denen die Nutzer ihr Smartphone normalerweise nicht nutzen. In allen drei neuen Einsatzgebieten stehen die Produkte bereits in den Startlöchern und werden noch in diesem Jahr ausgeliefert.

Android Wear
Android Wear wurde schon vor einigen Monaten angekündigt, gestern hat Google aber erstmals einen Einblick in die Funktionsweise des neuen Betriebssystems gegeben. Wie erwartet, bringt man es erst einmal nur auf Smartwatches, wird es aber natürlich in weiterer Zukunft auch noch auf andere Formfaktoren ausweiten. Auch wenn die Smartwatches eigenständig genutzt werden können, sind sie doch von einer dauerhaften Verbindung mit einem Smartphone abhängig.

Die Internetverbindung wird über das Smartphone aufgebaut und auch die meisten gesammelten Sensor-Daten stammen vom Smartphone statt von der Smartwatch selbst – das bringt es natürlich mit sich, dass auch Apps Geräteübergreifend eingesetzt werden können. Auf dem Handgelenk sollen folglich erst einmal nur Benachrichtigungen angezeigt werden, die auch auf dem Smartphone landen – die Übertragung geschieht dabei vollautomatisch und ohne zutun des Nutzers.

Aber dabei soll es nicht bleiben: Der Nutzer kann auch, soweit auf dem Display möglich, mit den Apps und Benachrichtigungen interagieren können. So hat man auf der Bühne etwa eine Pizza über die Smartwatch bestellt, allerdings mit einer speziellen App die natürlich vorher eingerichtet gewesen ist. Und auch mit den Benachrichtigungen kann soweit also möglich interagiert werden, etwa das archivieren der eingehenden Mail.

Apps kommen direkt über das Smartphone auf die Smartwatch und sind stets auf beiden Geräten gleichzeitig installiert. Wenn die Entwickler ihre Apps dafür freigeschaltet haben, wird automatisch mit dem Download im Play Store auch die Smartwatch-Version auf die Uhr installiert. Ob der Nutzer diese Zwangsbeglückung auf der Smartwatch auch abstellen kann, hat man während der Präsentation leider nicht bekannt gegeben.

Über den Play Store können ab sofort auch die ersten Smartwatches bestellt werden: Die LG G Watch und die Samsung Gear Live sind ab sofort verfügbar, die Motorola Moto 360 wird erst „Ende des Sommers“ auf den Markt kommen.


Android TV
Google hat bereits mehrere Anläufe auf den Fernseher der Nutzer unternommen, ist aber bisher immer spektakulär gescheitert – nun wagt man mit Android TV einen neuen Versuch. Die sehr einfach gehaltene Nutzeroberfläche von Android TV, die komplett im Cards-Design gehalten ist, legt sich einfach über das TV-Bild und lässt dadurch den Fernseher einfach Fernseher sein – und nicht nur ein größeres Display für ein Betriebssystem.

Die Oberfläche ist in die drei einfachen Bereiche Movies, Games & Apps eingeteilt. Zu jeder Kategorie werden Vorschläge basierend auf dem Sehverhalten des Nutzers angezeigt. Filme & Serien können von hier aus direkt gekauft und auch gestartet werden, aktuell kommen diese allesamt aus Google Play – App-Entwickler sollen aber die Möglichkeit haben, sich hier einzuklinken und eigene Elemente auf die Startseite des Nutzers zu bringen.

Im weiteren Bereich werden installierte Spiele und Apps angezeigt, die ebenfalls direkt von der Oberfläche aus gestartet werden können. Gesteuert wird das Betriebssystem entweder über die Fernbedienung des TV-Geräts oder – und das ist eines der Highlights – direkt über das Smartphone oder Tablet. Mit der neuen Android TV-App kann der Fernseher gesteuert, Inhalte verwaltet und auch Spiele im Multi-Player-Modus gespielt werden. Der Fernseher wird dadurch auch zur Spielekonsole.

Ein weiteres Highlight ist die Google-Suche, die speziell für Filme und Video-Content angepasst wurde. Der Nutzer kann jederzeit per Sprache eine Anfrage stellen und der Fernseher liefert Multimedia-Ergebnisse. Dabei kann nach Filmtiteln, Schauspielern oder auch nach Faktoren gesucht werden. Während der Präsentation wurde die Anfrage „Oscar-Gewinner von 2002“ gestellt, und als Suchergebnisse wurden alle Filme aufgelistet, die direkt von dort gekauft werden konnten.

Erste Fernseher mit dem integrierten Betriebssystem werden schon bald von Sony, Philips, Sharp und auch LG auf den Markt kommen – Samsung konnte man offenbar noch nicht als TV-Partner gewinnen. Die gesamte Funktionalität soll aber auch mit Hilfe einer Set-Top-Box auf den Fernseher gebracht werden können – ein Erscheinungstermin oder Preis wurde dafür aber noch nicht genannt.


Android Auto
Den Kampf um das Auto haben Google & Apple schon im vergangenen Jahr eröffnet, und nachdem Apple bereits erste Ergebnisse liefern konnte, schlägt Google nun zurück: Mit Gründung der Automotive Alliance geht man den klassischen Weg mit dem bereits der Grundstein zum Erfolg von Android gelegt wurde. Android Auto ersetzt das Multimedia-System des Autos und bringt die wichtigsten Funktionen auch in die Fahrzeuge.

Über die Oberfläche war bereits sehr viel bekannt, gestern wurden nun auch all diese Gerüchte bestätigt: Das System benötigt zu aller erst eine Verbindung zum Smartphone – die bei der gestrigen Präsentation über ein USB-Kabel hergestellt wurde. Anschließend wird das System gestartet und teilt sich in die drei großen Bereiche „Navigation, Entertainment & Communication“. Gesteuert wird über Touch oder direkt per Spracheingabe.

Bei Android Auto handelt es sich derzeit noch um eine Art Fernsteuerung für das Smartphone, einen Zugriff auf die eigentlichen Fahrzeugdaten gibt es derzeit noch nicht, und demzufolge auch kein Dashboard – aber die Entwicklung steht ja noch am Anfang. Das Auto hat einen kleinen Button direkt am Lenkrad, mit dem der Fahrer die Spracheingabe starten kann – alles weitere läuft dann vollautomatisch.

Beeindruckende Features konnten gestern noch nicht gezeigt werden, die Liste der Partner ist aber mehr als Prominent besetzt und beinhaltet dutzende große Autohersteller.

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