Wearables wie Google Glass brechen bei der Benutzung mit vielen Gewohnheiten und setzen unter anderem auch völlig neue Bedienkonzepte voraus. Derzeit wird Googles Datenbrille zum großen Teil nur mit Sprachbefehlen oder Touchpad bedient, eine Tastatur gibt es allein aus Platzgründen natürlich nicht. In diese Lücke will nun das StartUp Minuum stoßen, dass einige interessante Tastatur-Lösungen für die Brille zeigt.
Die Tastatur-App Minuum steht schon seit längerer Zeit im Play Store zur Verfügung und löst auch auf Smartphones das Platzproblem mit den (für die Displaygröße) überdimensionalen Tastaturen. Die App benötigt nur eine einzige Zeile für alle Buchstaben und eine weitere für Zahlen und Sonderzeichen. Eingaben werden per Swipe über die Buchstaben ausgeführt, was erstaunlich gut und zuverlässig funktioniert. Genau diese Technik kommt nun auch auf die Google Glass.
Auch Google Glass hat bekanntlich ein Touchpad am rechten Brillenbügel mit dem durch Menüs gescrollt und Elemente ausgewählt werden können. Allerdings nutzt die App nicht das Touchpad zur Auswahl eines Buchstabens, sondern gleich den gesamten Kopf des Nutzers: Durch das Menü gescrollt wird mit einfachen Kopfbewegungen, wobei dies sicherlich einiges an Übung erfordert bevor man das erste Wort einigermaßen flüssig schreiben kann. Ausgewählt wird ein Buchstabe über ein tippen auf das Touchpad.
Um ein Wort oder ganze Sätze zu schreiben muss der Nutzer also eine Kombination aus Kopfbewegungen und tippen mit den Fingern ausführen – außerdem muss er natürlich auch noch konzentriert hinschauen auf welchem Buchstaben sich der Fokus gerade befindet. Dass es merkwürdig aussieht ist das eine, dass der Nutzer sich aber kaum noch auf seine Umwelt konzentrieren kann ist das andere, und wahrscheinlich sehr viel größere, Problem. Aber auch dafür hat Minuum Lösungen im Petto.
In Zukunft plant man noch weitere Versionen der Tastatur-App mit alternativen Eingabemöglichkeiten: So will man dem Nutzer in Zukunft auch per Fingerzeigen in der Luft ermöglichen einen Text einzugeben – dazu muss dieser allerdings eine Art speziellen Fingerhut zur Bewegungserkennung tragen. Die dritte Variante ist die virtuelle Einblendung der Tastatur, etwa auf dem Arm des Nutzers, so dass dieser einfach darauf tippen kann. Wahrscheinlich noch die praktikabelste Lösung von allen, bisher steht aber nur die erste Variante zur Verfügung.