Schon kurz nach der Vorstellung des Phonebloks-Konzepts hat Googles Smartphone-Tochter Motorola das Projekt übernommen und unter dem Namen Project ARA angekündigt. Auch nach dem Motorola-Verkauf ist das Projekt bei Google verblieben und wird nun dort weiter entwickelt. Jetzt hat Google einen ersten Einblick in die Funktionsweise gegeben und zeigt, wie die Teile zusammen gehalten werden.
Das Project ARA hat es sich zum Ziel gesetzt, die Modularität von Desktop-Rechnern auf das Smartphone zu übertragen und einzelne Teile leicht austauschbar zu machen – und das ganz ohne viel Herumschrauben oder erweiterte Hardware-Kenntnisse. Dadurch kann dann auch ein Smartphone durchaus mal einige Jahre aktuell gehalten werden, in dem bspw. nur der Prozessor und die Kamera ausgetauscht wird. Folgendes Video gibt nun einen Einblick, wie man sich das ganze vorstellen kann.
Statt die Teile einrasten oder festschrauben zu lassen, hat sich das Google-Team für eine sehr simple und benutzerfreundliche Methode entschieden: Die einzelnen Komponenten werden per elektromagnetischer Permanent-Magneten an Ort und Stelle gehalten und können durch abschalten der einzelnen Bereiche auch wieder sehr einfach entfernt werden. Das Betriebssystem des Smartphones wacht über diese Magneten und kann diese bei Bedarf freigegeben.
Das ARA-Grundgerüst gibt es derzeit in zwei verschiedenen Größen, mit 6 oder 9 Slots für frei einschiebbare Bauteile. Zu einem der wenigen fest verbauten Teile gehört aktuell noch das Display und mit ihm die gesamte Touch-Oberfläche, die Menü-Buttons und auch die Front-Kamera und diverse Sensoren. Möglicherweise wird man aber auch dies später noch optional austauschbar machen und dort weitere Anpassungen vornehmen.
Am 15. und 16. April veranstaltet Google die erste ARA Entwickler-Konferenz in der das Konzept im Detail vorgestellt und viele technische Einzelheiten geklärt werden sollen. Schon kurz darauf will man das Grundgerüst für etwa 50 Dollar an Entwickler verkaufen, auf der Konferenz dürften also auch einige Partnerschaften mit Unternehmen für die Komponenten-Entwicklung genannt werden.
Google hält das gesamte Konzept bewusst offen und will es jedem Hersteller ermöglichen, ARA-Komponenten herzustellen und eigene Smartphone mit diesem System auf den Markt zu bringen. Nichts wäre schließlich schlimmer, als wenn bei solch einem Projekt jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht und die eigenen Bauteile absichtlich inkompatibel zur Konkurrenz macht.