Einige Unternehmen werden in diesem Leben keine Freunde mehr werden, und dazu gehören sicherlich auch Apple und Google: Der Smartphone-Pionier aus Cupertino versucht schon seit einiger Zeit die Abhängigkeit von Google zu verringern und hat dafür unter anderem im vergangenen Jahr die Google Maps vom iPhone geworfen. Jetzt stochert Marissa Mayer in diese Wunde und möchte auch die Google-Suche durch Yahoo! ersetzen.
Es gibt kaum ein Smartphone oder Tablet, außer die aus dem Hause Microsoft, die nicht Google als Suchmaschine voreingestellt haben – was dem Unternehmen jährlich Milliarden von Dollar an Werbeeinnahmen einbringt. Auch auf dem iPhone ist Google seit Anbeginn die Standard-Suchmaschine, was sich Google 1 Milliarde Dollar pro Jahr kosten lässt. Doch nun hat die Ex-Googlerin und Yahoo!-Chefin Marissa Mayer den Plan gefasst, bald Yahoo! als Suchmaschine auf dem iPhone zu sehen.
Yahoo! soll zukünftig als Standard-Suchmaschine auf dem iPhone voreingestellt werden und könnte, so der Plan, den Marktanteil von Yahoo! in kürzester Zeit um mehrere Prozentpunkte in die Höhe schießen lassen. Bisher liefert Yahoo! nur das Wetter, Sportergebnisse und einige Antworten für Siri auf das iPhone. Auch Bing wird von Siri genutzt, für normale Websuchen kommt aber immer noch Google zum Einsatz.
Da Apple natürlich nicht auf Dauer seine schärfsten Konkurrenten unterstützen möchte, wozu Google und Microsoft (Bing) aufgrund der harten Konkurrenz bei Smartphones nun einmal gehören, bleibt eigentlich nur Yahoo! als starke neutrale Alternative übrig. Mayer soll bei einem Treffen mit Apples Chefdesigner Jony Ive einige gute Argumente mitgebracht haben, so dass man tatsächlich über einen Wechsel nachdenken dürfte. Dass ein solcher Schritt auch nach hinten losgehen kann, hat Apple erst im vergangenen Jahr beim Maps-Debakel gemerkt.
Ob es tatsächlich zu diesem Wechsel kommen wird, und ob Yahoo! sich diesen Deal ebenfalls 1 Milliarde Dollar pro Jahr kosten lassen wird – oder Apple an den Werbeeinnahmen beteiligt wird – bleibt erst einmal abzuwarten. Mit dem nächsten iOS-Release dürfte sich vorerst noch nichts ändern, dennoch sollten bei Google aufgrund dieses Vorstoßes die Alarmglocken schrillen.